Die Ursache des Händlersterbens ist der Raubtier-Kapitalismus widerlichster amerikanischer Prägung : immer mehr, mehr und nochmal mehr. Dabei geht es nur um Umsatz und Profit. Die Händler wurden dazu verdonnert eine Verpflichtungserklärung abzugeben, das sie 30 Maschinen im Jahr abnehmen. Damit ist ein kleiner Händler überfordert; das kann man finanziell nicht stemmen. Das führte in der Vergangenheit dazu, das einige Händler Maschinen z.T. 5.000,- € unter Listenpreis verscherbelt haben, nur damit sie vom Hof kommen und man die Stückzahl-Erwartungen erfüllen konnte. Selbst große Händler wie Honda-Fuchs in Uslar sind schon länger ausgestiegen, weil sie die Faxen dicke hatten. Service, Kundenfreundlichkeit und -betreuung, das zählt bei BRP alles nicht. Die Funride Company hat gegen alle Widerstände als Pioniere das Geschäft mit den Spydern im Osten aufgebaut und hat inzwischen einen großen bundesweiten Kundenstamm. Darüber hinaus wurden jedes Jahr neben der Saisoneröffnungs-Veranstaltung diverse Ausfahrten organisiert und die meisten Kunden wurden zu Freunden, die auch untereinander private Kontakte pflegen. Mellmann war ein Händler mit Herz, abzocken war nicht seine Art. Nicht umsonst habe ich 183 Km Anfahrtsweg in Kauf genommen. Ich wünsche mir, das er der Spyderszene in irgendeiner Weise erhalten bleibt.
Von mir persönliches ein großes Dankeschön für so viele schöne Stunden der Gemeinsamkeit und Lebensfreude.
Es werden sich noch weitere Händler diese erpresserischen Geschäftsmethoden nicht gefallen lassen und aussteigen. Ich verstehe allerdings nicht diese kranke Logik : wenn ein Händler immer 15 Maschinen verkauft statt 30 und man trennt sich von ihm, dann verkauft er ja die 15 auch nicht mehr. Also verkauft doch BRP weniger und nicht mehr. Zudem geht die ganze Logistik und das Know How, sowie ein zehnjähriger Erfahrungsschatz verloren und die Kunden irren durch die Republik, auf der Suche nach einem neuen Vertragshändler. Das heißt die Entfernungen werden immer größer. Das kann auch Interessenten von einem Kauf abhalten.
Aber es ist ja nicht ungewöhnlich, das nicht immer die hellsten Köpfe an der Spitze eines Unternehmens stehen. Bei BRP liegt ja einiges im Argen, um einmal mein Lieblingsthema Merchandizing zu nennen. Da läßt man erstaunlicherweise viel Geld liegen und da ändert sich seit Jahren nichts daran..
Egal, die Welt wird sich weiterdrehen und der Spyder ist, um es einmal mit der großen Vorsitzenden zu sagen, alternativlos !