Hallo Ryder,

das Kalenderjahr 2021 neigt sich dem Ende zu und die Tage, an denen man "anständig" Spyder fahren kann, werden langsam rar. Da ist es doch mal Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen. Sein Ende März 2021 nenne ich einem 2021er Spyder RT-LTD mein Eigen. In den ersten 4 Wochen war an fahren nicht zu denken, denn in diesem Zeitraum wurde umgebaut und umlackiert: von Deep Marsala Red auf Reflexsilber-Metallic. Damit hat für mich die 2021er Saison erst im Mai begonnen - das Wetter war zuvor eh nicht besonders.

Im Großen und Ganzen ist der aktuelle Spyder RT ein tolles Fahrzeug, aber wo Licht ist, ist auch häufig Schatten - so auch bei meinem RT-LTD. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es viel mehr negative, als positive Punkte gibt. Dennoch überwiegt das Positive. Klingt komisch, ist aber so. Das liegt daran, dass die vielen (kleinen) negativen Punkte zwar mitunter ziemlich nerven, der Spyder RT-LTD an sich doch als gelungen bezeichnet werden kann.

Jetzt aber mal "Butter bei die Fische": was finde ich gut und was schlecht. Fangen wir mit dem Positiven an:

+ Motor
+ Getriebe
+ Wind- und Wetterschutz
+ Stauraum
+ Riemenspanner ab Werk
+ Griff- und Sitzheizung ab Werk
+ Handschuhfach abschließbar
+ Motorölkontrolle, ohne Verkleidung demontieren zu müssen

Und hier die Dinge, die bei einem 30.000 Euro Fahrzeug keine Rolle spielen sollten:

- Verarbeitungs- und Lackqualität
- Empfindliche Kunststoffteile - sowohl die hochglanz- als auch die mattschwarzen Oberflächen
- Vibrierende Rückspiegel
- Radioempfang
- BRP Connect
- Wackeliger Fahrersitz (im aufgeklapptem Zustand für's Tanken)

Darüber hinaus gibt es noch ein paar Punkte, die mich stören, die man aber vielleicht nicht im Allgemeinen als schlecht oder negativ bezeichnen kann - vielleicht sind das eher subjektive Eindrücke:

* Motorsound quasi nicht vorhanden - ist vielleicht auch nicht mehr zeitgemäß?!
* Relativ hoher Benzinverbrauch: nach knapp 8.000 km liegt der Durchschnittsverbrauch bei 6,9 L/100 km
* Keine Schubabschaltung: der Verbrauch geht nie unter ca. 2,5 L/100 km
* Kein "Kickdown": das Getriebe schaltet nur automatisch herunter, wenn eine bestimmte Drehzahl unterschritten wird, aber nicht, wenn mal "eben schnell" beschleunigt werden soll
* Bedienelemente und Schalter unterschiedlich beleuchtet
* Schalter für Griff-/ Sitzheizung sind ein Anachronismus: es müssten Taster sein!
* Keine Zentralverriegelung für das Koffersystem
* Sitzposition für Leute über 190 cm Körpergröße nicht optimal - auf einem F3 kann man m. M. n. entspannter sitzen
* Motorölkontrolle erst möglich, nachdem der Motor 10 Minuten im Stand gelaufen ist

Ein regelrechter Stimmungskiller war natürlich der undichte Motor meines Spyders: dadurch sind mir Summe auch gut 4 Wochen Fahrzeit flöten gegangen.

Zwischendurch sind mir ein paar mal Zweifel gekommen, ob es eine gute Idee war, meinem treuen GS gegen diese "Wundertüte" einzutauschen, aber unter dem Strich war es doch die richtige Entscheidung. Mal schauen, wie viele Kilometer ich in diesem Jahr noch fahren kann. Eigentlich stand das Heilig Abend Treffen auf dem Johanniskreuz fest auf meiner Agenda, aber aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird das Treffen wohl ausfallen müssen - unabhängig von der Wetterlage ...

An die anderen Spyder RT Fahrer (Modelljahr 202x): Wie sind eure Erfahrungen? Könnt ihr meine Einschätzung nachvollziehen? Gibt's von euer Seite Anmerkungen oder Widerspruch?

Gruß,
Alex