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Thema: Nachts auf der Landstraße

  1. #1
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    Nachts auf der Landstraße

    Das letzte Urlaubswochenende steht an und es ist Spyderwetter, Frau muss nicht groß überredet werden und schon steht ihre Kawasaki zur Abfahrt bereit. Schnell in das entsprechende Outfit gehüpft, Toilettengang vor Abfahrt nicht vergessen, alle notwendigen Utensilien für einen kleinen Ausritt eingepackt und ein Ziel auserkoren.
    Beide Maschinen schnurren vor sich hin, das Navi hat eine wirklich schöne und kurvenreiche Strecke durch den Harz gefunden – die beiden Fahrer sind allerbester Laune und genießen den Tag in vollen Zügen.
    Nach 240 km ist das Ziel erreicht und nach einer kurzen Pause stellen wir fest, dass wir doch etwas gebummelt haben und erst weit nach Sonnenuntergang wieder im Heimathafen einlaufen würden, also entschließen wir uns ein Stück Autobahn zu nutzen, um die Nachtfahrt zu vermeiden.
    Gesagt – getan; die Bahn ist relativ frei und so lassen wir die Maschinen auf mal etwas fliegen – wollen ja schließlich auch Zeit gut machen.
    Unser Zeitkonto ist wieder im Bereich des Sonnenuntergangs, das heißt wir verlassen die Autostrada und kurven durch den Harz nach Hause.
    So zumindest der Plan.
    Bereits in der Abfahrt von der Autobahn bemerke ich, dass sich mein Gefährt deutlich schwerer lenken lässt und etwa einen Kilometer später als Linksabbieger an einer Ampel verweigert meine Diva komplett die Arbeit, geht aus und möchte auch nicht neu starten.
    Absteigen und die nächsten gut 800 Meter bis zur Tanke schieben ist im Vorharz nur bei Gefälle angenehm, bergauf dauert eben etwas länger.
    Weitere Startversuche bleiben erfolglos, also wird das Bordbesteck aktiviert und die ersten Verdächtigen kontrolliert. Sicherungen sind alle unauffällig, Ölstand etwa bei einem Viertel und keine losen Kabel zu finden. Die Diva steht fast komplett ohne Verkleidung da – nahezu nackt – und will uns das Problem einfach nicht offenbaren. Ein freundlicher Autofahrer, ehemaliger Biker, bietet Energie aus seinem Bordnetz an, aber auch die Starthilfe macht die Schmollende nicht munter.
    Jetzt muss der ADAC her, welcher aber leider nicht zu erreichen ist.
    In der Zwischenzeit kleide ich die Arbeitsverweigerin wieder an und wage nach Fertigstellung einen letzten verzweifelten Startversuch. Als wäre nichts gewesen springt sie sofort an und zeigt keinerlei Auffälligkeiten. Selbstheilung kann so schön sein denken wir und setzen unsere Fahrt nach fast zweistündiger Unterbrechung fort.
    25 km später, in einer kurvigen Ortsdurchfahrt, erinnert mich die Spyder an die Zeiten in denen noch nicht jedes Auto eine Servolenkung hatte und die nächste Ampel, etwa 1 km nach Ortsausgang ist Endstation. Ich rolle zur Seite und versuche einen erneuten Start, welcher auch gelingt. Allerdings dreht der Motor sofort auf 7000 Touren hoch und regelt nicht runter, mir fällt nur der Motorstoppschalter ein. Danach geht wirklich Garnichts mehr.
    Mittlerweile hat die Dämmerung eingesetzt und aufgrund der Ortsverhältnisse können wir uns nur an den Straßenrand stellen und auf den ADAC warten, den wir per App informieren.
    Irgendwann kommen dann auch die freundlichen Helfer mit den blauen Uniformen und leuchten uns den Weg zu einem sichereren Plätzchen.
    Sternenklarer Himmel, null Uhr dreißig, irgendwo im Nirgendwo warten wir auf den Abschlepper.
    Abschlepper kommt, Dreirad schnell verladen und in der Niederlassung abgestellt – um drei Uhr dreißig fallen wir ins Bett.
    Am nächsten Tag hole ich die Diva huckepack nach Hause und beginne wieder mit der Fehlersuche.
    Das Bordnetz röchelt nur kurz und bricht dann komplett zusammen. Batterie ausgebaut und prüfen lassen – eine Zelle ist kaputt und die Batterie nicht mehr zu gebrauchen. Ein Anruf in der Fachwerkstatt bestätigt den Symptom-Diagnose Zusammenhang und liefert dazu auch die passenden Erklärungen.
    Neue Batterie gekauft – eingebaut – läuft.

  2. #2
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Hallo Ischtar,

    im ersten Moment hatte ich das DPS im Verdacht, aber klar, wenn die Batterie einen Schaden hat, dann hat man ein Problem! Leider kündigen diese Batterien ihr Versagen im Vorfeld nicht an, sondern quittieren einfach ihren Dienst. Ich habe bei meinem GS die Batterie glücklicherweise immer rechtzeitig getauscht und bin deswegen nie liegen geblieben.

    Ich drück' dir die Daumen, dass dein GS von jetzt an wieder schnurrt wie gewohnt ...

    Gruß,
    Alex
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  3. #3
    Ryder Avatar von Tuner
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    wie lange sollte man dann eine Batterie in etwa drin lassen? Wobei man auch bei einer neuen Batterie ja nie sagen kann wie lang sie hält. Ich habe unterwegs immer eine zweite Batterie dabei mit der ich notfalls Starthilfe geben kann bei meinen Fahrzeugen. Meine Reserve-Startbatterie ist eine LiPo die von der Bauart her in etwa halb so gross ist als die originale und auch gewichtsmässig glaub ca. 400 g ausmacht.
    Ich kontriolliere regelmässig den Ladezustand der nach ein paar Tagen Standzeit oft schon mal auf 12,3 Volt oder weniger abfällt und häng dann mein 0.8er CTEK dran bis er wieder voll geladen ist was meist 8 Stunden dauert wegen dem geringen Ladestrom der aber batterieschonend ist finde ich - anders als bei einer Lipo die auch hohe Ladeströme problemlos wegsteckt.
    Da ich eine Alarmanlage drin hab denke ich das selbige verantwortlich ist das sich die Batterie doch relativ schnell leersaugt (auch wenn die Beschreibung der Legolas was anderes sagt ...)
    Gruss Felix
    Gruss Felix

  4. #4
    Ryder Avatar von Winni
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    Zitat Zitat von Tuner Beitrag anzeigen
    wie lange sollte man dann eine Batterie in etwa drin lassen?
    Vermutlich nicht repräsentativ daher nicht zu ernst nehmen :-) aber wenn es nach meinen Erfahrungen geht scheint 8 Jahre die kritische Zeit zu sein.
    Bei meiner GS aus 08 hat die Batterie 2016 die Flügel gestreckt und bei der 2011er RSS passierte es 2019. Die Haltbarkeit finde ich völlig in Ordnung, blöd ist, wie Alex schon schreibt, dass es immer so plötzlich kommt. Ich weiss also was ich (spätestens) zur Saison 2027 wechseln werde ...... :-)
    Wenn du rechts drehst wird die Landschaft schneller in dem Sinne viele Grüße vom Winni, der nach Unfall-Aus seines geliebten 08er GS nun unterwegs ist mit Spyder RS SM5 /2011

  5. #5
    Ryder Avatar von Tuner
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    da die Batterie ja - zumindest beim GS - so verbaut ist das man sie nur schlecht mit einem herkömmlichen Fremdstartkabel erreicht ist es immer eine Überlegung wert eine speziell angeordnete Buchse für den Fremdstart nachzurüsten.
    Die Option "anschieben" kommt wohl nur für jemand in Betracht der nicht solo unterwegs ist.
    Gruss Felix
    Gruss Felix

  6. #6
    Ryder Avatar von Winni
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    Zitat Zitat von Tuner Beitrag anzeigen
    da die Batterie ja - zumindest beim GS - so verbaut ist das man sie nur schlecht mit einem herkömmlichen Fremdstartkabel erreicht ist es immer eine Überlegung wert eine speziell angeordnete Buchse für den Fremdstart nachzurüsten.
    Die gibts doch schon, zumindest bei meiner RSS ist sie original verbaut (wobei der Fremdstart zwar problemlos war, mich aber nicht wirklich weitergebracht hat weil dann die gleichen Symptome kamen wie oben von Ischtar beschrieben, hat nur dazu geführt dass ich sie per Anhänger zur heimischen Garage zurücktransportieren musste da praktisch nicht mehr fahrbar).
    Bei der alten GS habe ich sie nie gebraucht von daher weiss ich es da nicht sicher.
    Wenn du rechts drehst wird die Landschaft schneller in dem Sinne viele Grüße vom Winni, der nach Unfall-Aus seines geliebten 08er GS nun unterwegs ist mit Spyder RS SM5 /2011

  7. #7
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    @Tuner: Beim GS befinden sich unter der Sitzbank zwei Klemmen: Masse und Ubatt. Darüber kann man problemlos "fremdstarten", falls notwendig!

    Die Option "anschieben" kommt wohl nur für jemand in Betracht der nicht solo unterwegs ist.
    Anschieben funktioniert beim Spyder überhaupt nicht! Das Schleppmoment ist so groß, dass man das nicht schafft; zumindest wäre mir kein Fall bekannt, bei dem Anschieben nur im Ansatz funktioniert hätte.

    Gruß,
    Alex
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  8. #8
    Mentor Avatar von SpyderPfomi
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    Das "Anschieben" funktioniert nur an einem Berg! Hatte das Problem mal vor Jahren im Harz und gut das da ein Berg war - wo ich runter rollen konnte zum starten! Seit diesem Tag habe ich immer ein Starthilfekabel dabei!
    Gruß Werner - F3 / Bj. 2023 / Steel Black Metallic und GS² - was sonst / 2x Bj. 2008 / SM5 / Full Moon Silver

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