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Thema: Tipps für das Einstellen des Antriebsriemens

  1. #11
    Mentor Avatar von Tourensohn
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    Zitat Zitat von blackorb Beitrag anzeigen
    Hallo Reiner,

    das gleiche Problem habe ich auch. Meine konsultierten Werkstätten wissen mir auch nicht zu helfen. Bin auf die Lösung von dir gespannt.
    Siehe Auch:

    https://www.spyderforum.de/showthrea...ulender+riemen

    Gruß Thomas
    Hallo Thomas,

    ich laboriere gerade an einer anderen Fragestellung, nämlich ob sich ein neuer Riemen nach einer gewissen Einfahrphase längt.
    Dass der neue Antriebsriemen dabei zum Konzertmeister mutiert, schiebe ich vorerst komplett auf die Rezeptur und Zusammensetzung des Antriebriemens und weniger auf die Werkstatt.
    Mit meinem alten Riemen hatte ich diese Heulerei nicht und vielleicht hat ja der Zulieferer die "zweite Geige" bei der Fertigung miteingebaut bzw. in der Fertigung etwas geändert.
    Mein alter Antriebsriemen - irgendwann um 2012 gefertigt - ist dagegen ein stummer Zeitzeuge gewesen.

    Mir ist aufgefallen, dass es zwischen dem alten und dem neuen Antriebsriemen auch geringfügige Unterschiede gibt.
    So scheint bei dem Riemen aus neuerer Fertigung die "Zahnseite" irgendwie glatter und beschichtet zu sein - bei dem alten Riemen war die Lauffläche eher aufgerauht.

    Ich habe meinen alten Riemen auch noch und wenn es mich packt, dann tausche ich vielleicht mal um zu vergleichen, aber im Moment scheue ich diesen Akt noch.

    Darüber, ob meine Test- und Versuchsreihe Dir weiterhilft, vermag ich keine Prognose abgeben zu wollen, denn wir haben komplett unterschiedliche Fahrzeuge und auch völlig andere Riemenlängen und Einstelldaten.
    Während mein Riemen eine Trumlänge (Länge des Riemens von Achse zu Achse) von etwas über 1000 mm hat und mit einer Vorspannkraft von 1050 N gespannt werden soll, ist Deine Trumlänge gut ein Drittel kürzer und die vorgegebene Riemenspannung ebenfalls different. Zudem werkeln zwischen unseren Schenkeln auch noch zwei grundverschiedene Motoren, (V2 und Reihendreizylinder).

    Dass sich unsere Geräuschkulisse bei beinahe fast gleichen Geschwindigkeiten ähnelt mag sein - in dem v Dir geposteten Video habe ich aber den Eindruck, dass Dein Riemen ein permanentes Grundsummen hat, welches mit steigender Geschwindigkeit ansteigt und bei 35/70 km/h seinen Höhepunkt findet. Bei mir kreischt der Riemen eher und zwar nur in diesen beiden Geschwindigkeitsbereichen, also ohne sich von leise nach laut aufzuschaukeln, und trotzdem glaube ich an irgendwelche hochfrequenten Töne die durch Riemenschwingung, Eigenvibration des Motors, Riemenlage und Riemenspannung hervorgerufen werden.

    BRP macht übrigens die Vorgabe, dass bei einem Riemenwechsel grundsätzlich das vordere Pulley und das hintere Riemenrad ebenfalls getauscht werden sollen, mein Händler hat nach Rücksprache mit BRP diesen Wechsel nicht vorgenommen, da man die Gesamtkilometerleistung als nicht so hoch ansieht, als dass sich dort betriebsbedingte Veränderungen/Verschleiss eingeschlichen hätten.

    Wie gesagt:
    Hier hilft nur das "Spielen" mit unterschiedlichen (geringeren) Vorspannungen, wobei als Nebenwirkung die "good vibrations" einhergehen. Für Dein Modell gibt es ja auch mittlerweile eine Spannrolle von BRP für den Antriebsriemen, womit ein Aufschaukeln durch Eigenschwingung (und damit die Vibrationen) verhindert werden soll - all diese kleinen Helferlein gibt es für die ST-Baureihe nicht.

    Trotzdem scheint die Riemenheulerei ein hausgemachtes BRP-Geschenk an eine Teilmenge seiner Kunden zu sein.

    Ich wollte zwar die Antwort meiner Fragen an den BRP-Support abwarten, aber da ja nun eine "Warmwetterfront" im Anmarsch ist, und mein Riemen so oder so eingestellt/nachgestellt werden muss,überlege ich die Riemenspannung schon jetzt zu justieren/zu korrigieren (vorerst mit der ab Werk vorgegebenen Riemenspannung) und dabei die Riemenlage geringfügig zu verändern.
    Da ich über Riemenspannungsmessgeräte verfüge die akkustisch und mit Beschleunigungssensor messen, muss ich dafür nicht in die Werkstatt.

    Ich werde ja dann sehen, ob der Riemen sich weiter längt und zusammen mit der noch ausstehenden Antwort von BRP dann weitere Überlegungen anstellen (müssen)..
    Sollte es sich am Ende tatsächlich so verhalten, dass eine gewisse Riemenlängung während der ersten 1000 Km durchaus normal ist, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mit der Heulboje zu leben.

    Gruß
    Reiner
    Spyder STS-SE5 V2 (MY 2014), v Bridgestone, h Toyo, Wilbers v u h , Beifahrerrückenlehne, Koffersystem, Komfortsitz, Navi uvm.

  2. #12
    Ausgetreten
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    Zitat Zitat von blackorb Beitrag anzeigen
    Hallo Reiner,

    das gleiche Problem habe ich auch. Meine konsultierten Werkstätten wissen mir auch nicht zu helfen. Bin auf die Lösung von dir gespannt.

    Gruß Thomas
    Hallo Thomas

    welches Problem hast du denn genau, kannst du es mir beschreiben?

  3. #13
    Mentor Avatar von Tourensohn
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    Idee

    Nachdem mir bisher auf meine Anfrage noch keine Stellungnahme von BRP vorliegt – ich hoffe da kommt noch was –, habe ich mich selbst ans Werk gemacht und die Riemenspannung nebst Riemenlage eigenhändig neu justiert.
    Die Riemenspannung beträgt nun wieder, wie bei der Neuinstallation vor 800 km -, um 32 Hz, was einer Kraft von 950 N bis 1000 N nahekommt. Da die vorgegebenen Werte vom Hersteller mit 1050 N plus/minus 150 N angegeben sind, befinde ich mich innerhalb der Toleranz.

    Um die jetzigen Einstellwerte zu erreichen, musste ich an der linken von den beiden Stellschrauben auch nicht ellenlang kurbeln, etwa nur ca. eine halbe Umdrehung nach rechts. Mit der rechten Schraube habe ich dann nur dafür gesorgt, dass der Riemen nicht an der Flanke des Riemenrad anliegt.

    Der Abstand des Antriebsriemens zum rechten Rand des Antriebsrades (Flanke) beträgt etwa 1 mm – mit einer Fühlerlehre von 0,9 mm komme ich bequem in den Spalt.

    Draufsicht v oben.jpg

    Abstand Flanke 0,9 mm.jpg

    Weil es normal sein soll, dass sich der Riemen bei Richtungswechsel auf dem Riemenrad bewegt, habe ich auch bei längerer Rückwärtsfahrt gemessen – dabei wandert der Riemen zwar nach links außen, das größte Spaltmaß zur Riemenradflanke beträgt dabei aber unter 3 mm und in dieser Position bleibt die Riemenlage auch konstant.

    Riemenbewegung rückwärts.jpg

    Beim ersten Einstellversuch klappte es nicht so richtig, nachdem ich die Zentralmutter der Hinterachse mit dem vorgegebenen Drehmoment (225 NM) festgezogen hatte, war ein zweiter Versuch fällig – irgendetwas hatte sich verstellt - nur diesmal scheint es gelungen.
    Nun werde ich wieder ein paar hundert Testkilometer abspulen und gespannt abwarten was passiert??

    Meine Einstellungen sind nach einer kleinen Probefahrt vorerst unverändert geblieben, aber das soll nach 3 km ja noch nichts heissen.

    Gruß
    Reiner
    Spyder STS-SE5 V2 (MY 2014), v Bridgestone, h Toyo, Wilbers v u h , Beifahrerrückenlehne, Koffersystem, Komfortsitz, Navi uvm.

  4. #14
    Ryder Avatar von BadMike
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    Bin mal auf weitere Berichte "gespannt" (HöHö - Wortspiel ). Auf jeden Fall mal eine sehr detailliete und fundierte Beschreibung, von solchen Einträgen lebt ein Forum, Danke an Reiner.

    Gruß
    Mike
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  5. #15
    Mentor Avatar von Tourensohn
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    Idee

    "Spannendes" vom Antriebsriemen - hier die Fortsetzung...

    Ich bin mittlerweile weitere 800 km gefahren und die Riemenspannung und auch die Riemenlage hat sich, nachdem ich selbst Hand angelegt hatte, nur minimalst verändert - ich schiebe diese Veränderungen aber nicht auf mechanische Umstände, sondern eher auf andere Begleitfaktoren.
    Da sich die per Schallwelle gemessenen Werte nur sehr geringfügig verändert haben (max 1 HZ), wird diese "Ungenauigkeit" wohl eher den äußeren Rahmenbedingungen wie Hintergrundgeräusche, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Toleranz des Trummeter) geschuldet sein.
    Für mich ist dadurch faktisch bewiesen, dass ein neu montierter Antriebsriemen eine gewisse Einlaufphase hat und sich während dieser auch gerinfügig längt.
    Im amerikanischen Schwesternforum habe ich nachfolgende, von BajaRon zur Verfügung gestellte Händleranweisung gefunden, nach der verfahren werden soll, wenn der Kunde wegen "good vibrations" in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen reklamiert.

    Belt.jpg

    Dies würde für mein Fahrzeug bedeuten, das die Riemenspannung um mehr als ca. 30% geringer sein dürfte (630 N), als ursprünglich und die von Haus aus vorgeschlage Vorspannung (1050 N).

    Ich habe zwar bisher immer noch keine Antwort auf meine schriftlich an BRP abgefasste Frage nach dem "streching" während der ersten 1000 Fahrkilometer bekommen, aber wenn ich in einer Servicemitteilung an die hauseigenen Werkstätten lese, dass man unbesorgt (und in bestimmten Fällen auch empfohlen) mit einer wesentlich geringeren Riemenspannung als im Werkstatthandbuch vorgegeben, beruhigt fahren kann, so wundert es mich nicht, dass ein Antriebsriemen nach einer Neumontage erst zum nächsten Serviceintervall kontrolliert und ggf nachgespannt werden soll und einer "Längung während der Einlauifphase" keine Bedeutung beigemessen wird.

    Trotzdem bin ich gespannt ob, wann und was mir BRP antworten wird.

    Gruß
    Reiner
    Spyder STS-SE5 V2 (MY 2014), v Bridgestone, h Toyo, Wilbers v u h , Beifahrerrückenlehne, Koffersystem, Komfortsitz, Navi uvm.

  6. #16
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Da hat sich BRP aber ordentlich vertan: Ursprünglich war für den 2008er GS ein Betriebsbereich von 800 ... 1500 N vorgeschrieben Im Falle einer Justage waren 1500 N +/- 100 N vorgeschrieben ... Bis vor kurzem galten für den GS noch 450 N +/- 100 N und jetzt sind's nur noch 270 N +/- 100 N?!

    Das war dann von mir wahrscheinlich vorauseilender Gehorsam, denn ich fahre schon sein einiger Zeit mit einem ziemlich "schlaffen Riemen" und es läuft besser und ruhiger als je zuvor => ca. 250 ... 300 N! Das schont nämlich die Lager, den Riemen und die Pulleys. Mein jetziger Riemen ist etwas über 55.000 km gelaufen und sieht noch ziemlich gut aus, ebenso das hintere Riemenrad - das vordere wurde ja zwischenzeitlich gewechselt.

    Bin mal gespannt, wie lange es "der alte" noch macht ...

    Gruß,
    Alex
    BADEN - Alles andere ist nur schwimmen!
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  7. #17
    Mentor Avatar von Tourensohn
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    Hallo Alex,

    der von Dir genannte Wert - 270 N - ist der Wert den BRP empfiehlt, falls das Fahrzeug in einem Geschwindigkeitsbereich von 110 bis 120 km/h zu sehr durch Vibration auf sich aufmerksam macht.
    Ansonsten werden als normale werkstattübliche Einstellwerte 450 N für Dein Fahrzeug genannt - die Minderung der Vorspannung soll nur angewendet werden, wenn diese Vibrationen als störend empfunden werden.

    Tatsache ist, dass mit einem eher weniger stark gespannten Riemen die Gefahr, dass die Lager der Getriebeausgangswelle bersten eher nicht gegeben ist.

    In diesem Fall ist weniger mehr!

    Zwischenfrage:
    Du hast ja auch den BTT Mini von ContiTech - was zeigt der bei dieser geringen Vorspannung an..??
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass beim BTT Mini je höher die Vorspannung, um so genauer seine Messdaten.

    Gruß
    Reiner
    Spyder STS-SE5 V2 (MY 2014), v Bridgestone, h Toyo, Wilbers v u h , Beifahrerrückenlehne, Koffersystem, Komfortsitz, Navi uvm.

  8. #18
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Hallo Reiner,

    ich verwende für die Messung das BTT-1 von PCE - schau mal hier!

    Gruß,
    Alex
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  9. #19
    Mentor Avatar von Tourensohn
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    Hi Alex,

    habe mich von der Abkürzung BTT (Belt TensionTester) irre führen lassen..

    gruß
    Reiner
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  10. #20
    Senior Avatar von SpeedFlap
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    Was ich aus dem Schreiben da oben herauslese:

    1. BRP gesteht ein, dass es eigentlich keine "richtige" Riemenspannung gibt, weil die Vibrationen allein durch ändern der Spannung nicht wegzubekommen sind. Sie verlagern sich lediglich zu anderen Geschwindigkeiten.
    2. Die ursprünglichen 1200Nm beim GS/RS waren reine Lagerkiller. Wenn auch 270 gehen, zeigt das nur dass die Toleranzen +-100 völlig irrelevant sind und die überzogene Genauigkeit bei der Einstellung nicht angemessen ist.
    3. Stell deinen Riemen so ein, dass du zufrieden bist. Eher schlaffer als zu straff. Da hilft dir auch keine Messpräzision, sondern gesundes Fingerfühlvermögen reicht schon aus.

    Wenn man nun einen Dämpfer hinzubauen will, so könnte der bei eher geringer Riemenspannung besser funktionieren, weil er nicht so viel zu arbeiten hat. Schwingungen geringerer Spannung sind energieärmer und lassen sich besser vernichten. Der Dämpfer kann tieferen Frequenzen auch besser mechanisch folgen.

    LG, Claus

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