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Thema: Die ersten Kilometer mit der F3T

Baum-Darstellung

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  1. #20
    Mentor Avatar von x11
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    Hallo,

    nach nunmehr 3000km möchte ich meine Erfahrungen mit der F3T gegenüber meiner alten GS weitergeben. Anmerken möchte ich, dass die Aussagen aus meiner Sicht und mit meiner Behinderung (inkomplette Querschnittslähmung) und nicht allgemein gültig ist.
    Was der F3 natürlich in erster Linie fehlt, ist der kernige V2 Klang, zumal die GS den GPR montiert hatte. Freuen tut das in erster Linie der Nachbarschaft und der Umwelt im Allgemeinen. Und nach wie vor fand ich die Formgebung der alten GS sportiver und da ich vom Motorrad komme, näher am Motorrad angelehnt als es die F3 es jetzt ist. Und das sind auch schon die einzigen Punkte, die mir negativ gegenüber der alten GS aufgefallen sind.
    In erster Linie positiv ist jetzt die Brembo Bremsanlage. Das bekomme ich natürlich aufgrund des Umbaus auf Handbremse ganz besonders zu spüren. Sie lässt sich jetzt fast so feinfühlig steuern wie eine Motorradbremse und funktioniert bis in den ABS-Bereich. Für mich sensationell, da ich nur eine eingeschränkte Handkraft habe, und ein Sicherheitsgewinn von Minimum 200%.
    Auch super, aber für mich nicht neu, da die GS es auch schon verbaut hatte, ist das Wilbers Fahrwerk von SixMonkeys. Im Zusammenspiel mit der hinteren Luftfederung funktioniert es tadellos und der F3 fährt wie auf Schienen, gefühlt allerdings eine Spur komfortabler als die GS, da Schlaglöscher vom Luftfahrwerk besser abgedämpft werden. Da ich meist mit Heike unterwegs bin, fahre ich vorne 6 Klicks offen und hinten mit 4,1 bar. Das bleibt auch so, wenn ich alleine fahre, da ich dann etwas sportlicher unterwegs bin und das VSS in Kurven selten bis gar nicht eingreift.
    Der Dreizylinder ist in meinen Augen eine Wucht. Er kommt zwar einen Tick später als der V2, aber wenn er kommt, dann geht er wie die Sau. Ab 4000 U/min ist er nicht mehr aufzuhalten und macht mächtig Spaß. Was mich auch antörnt ist das röhrende, fast fauchende Ansauggeräusch, einfach spitze und das ohne die Umwelt zu nerven. So kann man sich das Fehlen des kernigen V2 natürlich auch positiv reden. Positiv ist auch die Sitzposition, tief, bequem im und nicht auf der Spyder lässt er sich mit viel weniger Kraftaufwand um Kurven dirigieren.
    Auch positiv für mich ist der ganz normale Tankdeckel. So kann ich an die Zapfsäule ranfahren, tanken, mit Smartphone zahlen und brauche noch nicht mal absteigen. Nicht verschweigen möchte ich den geringeren Verbrauch, ausgerechnet habe ich es zwar noch nicht, aber mit einer Tankfüllung komme ich gut zwischen 300 und 360km. Auch der Ölmessstab ist jetzt sehr gut zu erreichen, er sitzt jetzt rechts unter einer mit einem Drehknopf zu öffnenden Klappe. Allerdings ist die Ölkontrolle eher eine Ölkontrollprozedur. Minimum 15 km fahren, dann 10 Min. im Standlaufen lassen, Motor abstellen, innerhalb von 2 Min ist dann der Messstab herauszunehmen, abzuwischen, dann vollständig wieder hineinzudrehen, erneut herauszunehmen und den Ölstand kontrollieren. Gott sei Dank hat der Dreizylinder null Verbrauch.
    Aufgrund der Wetterlage sind wir zurzeit überwiegend mit den Jethelmen unterwegs. Und da habe ich festgestellt, dass die bei der F3T serienmäßig verbaute Scheibe für meine Körpergröße, ich bin 1,84m, tadellos funktioniert und bei herunter geklappten Helmvisier optimalen Windschutz bietet. Hinter der Windschutzscheibe befindet sich noch ein Handschuhfach mit Mini USB und einem 3,5mm Aux Anschluss.
    Nun zu den speziellen Dingen meiner F3T mit zusätzlichem Top Case, Fußauflagen für den Beifahrer und dem Garmin Zumo 590 von BRP. Das Top Case brauche ich zum Verstauen meiner klappbaren Krücken, da der vordere Kofferraum kleiner ist als bei der GS. Zudem bietet er für Heike zusammen mit den Fußauflagen einen sicheren Aufstieg, da ich aufgrund meiner Behinderung als erster Platz nehme, so kann sie sich daran festhalten und hat während der Fahrt entsprechenden Rückhalt. Im Inneren findet man noch zwei weitere USB Anschlüsse. Wir laden daran zusätzliche Akku für die Action Cam. Der Deckel des Case macht gelinde gesagt, keinen stabilen Eindruck. Beim Öffnen schnappt eine Plastiksperre und hält den Deckel oben. Die Sperre ist zwar signalrot eingefärbt, dennoch vergisst man beim Schließen hin und wieder die Sperrklinke bei Seite zu drücken und dann verbiegt sich das Ganze ganz schön dramatisch. Zudem muss man peinlichst darauf achten, dass der Deckel gleichmäßig zugedrückt wird, sonst sitzt er nicht richtig in den Führungen. Ob er dann undicht ist, habe ich noch nicht erfahren. Mal sehen wie lange der Deckel hält.
    Das Garmin ist um Welten besser als mein altes Zumo 340, hat wesentlich mehr Funktionen und im Zusammenspiel mit Smartphone Link von Garmin lassen sich Tankstellen, Restaurants, Verkehrsbehinderungen und das Wetter auf der geplanten Wegstrecke leicht anzeigen und vorhersagen. Allerdings ist der Kontrast des Bildschirms schlechter und lässt sich bei Sonneneinstrahlung entsprechend schlechter ablesen. Der MP3 Player lässt sich einfach bedienen. Und jetzt kommts, dass was ich früher als bekloppt und total überflüssig abgewunken hätte, die Musikanlage, sie funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von rund 80km/h tadellos. Auch die Tussi von Garmin kann man dann noch gut verstehen.
    Alles in Allem bin ich mit der, wenn auch etwas unfreiwilligen Entscheidung, auf die F3T umzusteigen sehr zufrieden. Es ist wie im Leben, wo es viel Licht gibt, da gibt es natürlich auch Schatten. Mal sehen ob er die nächsten 40000km auch so reibungslos läuft wie die alte gute liebgewonnene GS.

    Gruß
    Heinz
    Geändert von x11 (29.07.2018 um 14:52 Uhr)
    F3T Limeted Special Series Triple Black Modell 2016
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