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Thema: Kupplungswechsel 2009 GS-SE

  1. #1
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    Kupplungswechsel 2009 GS-SE

    Hallo zusammen,

    Ich muss an meinem 2009 GS-SE die Mehrscheibenkupplung wechseln. Die gibt nach nur gut 17.000km langsam den Geist auf.
    Im 5.Gang war bei ca. 5500 -6000 U/min und den Hahn härter aufreissen nur noch Schlupf vorhanden - während die Motordrehzahl sofort hoch ging, ist die Geschwindigkeit nur in Zeitlupe gefolgt.

    Den neuen verbesserten Kupplungs-Kit (420 281 935) + adjustment kit habe ich bekommen und den Alten ausgebaut.
    Für den Zusammenbau brauche ich nun noch einige Infos, da der neue Kit im Vergleich zum Alten etwas anders ist - jeweils 1 Reibscheibe + 1 Stahlscheibe mehr sowie etwas anderes Design.

    Hat jemand schon mal die Kupplung selbst gewechselt?
    Es gibt von BRP ein "Service Bulletin 2012-7" was sich mit dem Kupplungswechsel befasst. Kann mir jemand dieses eventuell zusenden oder mir zu folgenden Punkten Infos geben:
    • Wie herum müssen die Reibscheiben montiert werden - die offene Seite der äusseren Nasen oder die Seite mit der Beschriftung nach Aussen
    • Gibt es eine Reihenfolge, wie die Stahlscheiben montiert werden müssen - die Dicke zwischen einzelnen Scheiben variert um ca. 0,2mm


    Wäre super wenn mir jemand helfen könnte.

    Spydy

  2. #2
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Hallo Spydy,

    zuerst noch ein kleiner Hinweis: Wir sind immer dankbar für eine kurze Vorstellung im Unterforum Benutzervorstellung - nur damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben ...

    Zu deinem Problem: Eine defekte Kupplung, und das mit nur 16000 km, ist schon sehr ungewöhnlich. Ich kann mich im Moment nicht daran erinnern, dass jemand schon einmal die Kupplung tauschen musste.

    Normalerweise würde ich nachfragen, ob du ein Werkstatthandbuch hast; laut deinen Beiträgen bei unseren US-amerikanischen Kollegen ist das ja der Fall. Daher kann ich dir nur deren Meinung anschließen: Einen Händler nach dem Service-Bulletin fragen, oder ein aktualisiertes Werkstatthandbuch kaufen ...

    Viel Glück bei der Reparatur!

    Gruß,
    Alex

    P.s.: Parallel dazu werde ich versuchen, den Service-Bulletin irgendwo aufzutreiben ....
    BADEN - Alles andere ist nur schwimmen!
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  3. #3
    Ausgetreten
    Gast
    Hi

    offentsichlich wurde in der letzten Zeit bei den Inspektionen der Schlupf der Kupplung nicht kontrolliert und eingestellt.

    Steht auch leider nicht auf der Liste.

    Das ist jetzt schon der 3. Fall den ich persönlich höre dass die Kupplung zwischen 18.000 und 50.000 km bei den SE anfängt zu schleifen.

    Deshalb vielleicht selbst die Händler bei der Inspektion darauf hinweisen dass Sie diese kontrollieren.

    Kostet vielleicht etwas mehr, ist aber immer noch billiger als eine neue Kupplung

  4. #4
    Mitglied
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    Hallo Barabarossa,

    Sorry, hast natürlich Recht. Werd mich noch vorstellen. Bin zwar bereits seit 2013 registriert war bisher aber nur "Leser"
    Ich ahbe mir ein 2013 Werkstatthandbuch besorgt. Hier ist die neuen Kupplung bereits serienmäßig verbaut. Das hat mir meine Fragen gut beantwortet. Werd morgen dann loslegen die neue Kupplung zu verbauen.

    Hallo Ausgetreten,

    im amerikanischen Forum wurde schon von Probleme mit der Kupplung an Modellen von vor 2010 berichtet.
    Da BRP dann ja auch das neue Kupplungs-Kit (1 Reibscheibe + Stahlscheibe mehr + geändertes Design und Material) + neuer "Öldüse" herausgebracht hat, scheint mir doch, dass die Konstruktion der alten Kupplung nicht so top war. Die neueren Modelle haben die nun ja auch serienmäßig verbaut.

    Ich habe heute die alte Kupplung ausgebaut und kann die erste Diagnose geben - die Kupplung hat augenscheinlich gut gelitten. Einige Stahlscheiben hatten gut Anlassfarben.

    Das Zerlegen ist relativ easy. Am längsten dauert es die Verkleidungsteile abzubauen. Ob der Aufwand beim Service betrieben wird, wenn es nicht seitens BRP gefordert oder seitens Kunde gewünscht wird ist fraglich.
    Wäre vielleicht mal interessant was im Vergleich zum neunen Kupplungs-Kit + Einstellscheiben, das mit ~445€ Materilkosten zuschlägt, diese Prüfung kosten würde. Oder gibt es da einen schnelleren Weg das Kupplungsspiel ohne zerlegen zu testen?

    Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich morgen das neue Kit verbauen und dann in den nächsten Tagen tesen, ob die Probleme beseitigt sind.

    Werd dann Infos geben.

    PS: Das "einfachste" die Kupplung zu ruinieren ist das untertourige Fahren. Ich hab immer darauf geachtet, dass ich nicht unter 4000 -4500 U/min fahre. Da ich den Spyder gebraucht gekauft habe, weiss ich natürlich nicht wie die Vorbesitzer (2) damit umgegangen sind und ob evl. da schon eine "Vorschädigung" eingetreten ist.

  5. #5
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Das "einfachste" die Kupplung zu ruinieren ist das untertourige Fahren. Ich hab immer darauf geachtet, dass ich nicht unter 4000 -4500 U/min fahre.
    Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man den Spyder "schön" niedertourig fahren sollte - so wie ein moderner PKW. Das ist aber mitnichten so! Der Rotax V2 ist ein reinrassiger Motorradmotor und verträgt problemlos hohe Drehzahlen - dafür wurde er ausgelegt und optimiert. Wenn der Motor warm ist und genug Öl vorhanden ist, dann kann man dem Aggregat schon Zunder geben ...

    Mitunter kann man sogar feststellen, dass der Motor im mittleren Drehzahlbereich (4000 - 7000 U/min) nicht mehr, sondern sogar etwas weniger Sprit verbraucht. Unter Volllast fließt natürlich unverhältnismäßig viel fossiler Brennstoff durch die Zylinder ... ... das ist aber wohl bei jedem Verbrenner so!

    Wenn nichts dazwischen kommt, werde ich morgen das neue Kit verbauen und dann in den nächsten Tagen tesen, ob die Probleme beseitigt sind.
    Da bin ich mal auf das Ergebnis gespannt. Wenn möglich, bitte viele Bilder machen und hier einstellen ...

    Gruß,
    Alex
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  6. #6
    Ryder Avatar von OlliMK
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    Zitat Zitat von Spydy Beitrag anzeigen
    PS: Das "einfachste" die Kupplung zu ruinieren ist das untertourige Fahren. Ich hab immer darauf geachtet, dass ich nicht unter 4000 -4500 U/min fahre. Da ich den Spyder gebraucht gekauft habe, weiss ich natürlich nicht wie die Vorbesitzer (2) damit umgegangen sind und ob evl. da schon eine "Vorschädigung" eingetreten ist.
    Sofern hier jetzt nicht von der Fliehkraftkupplung zum Anfahren die Rede ist, hätte ich für diese eigenartige Theorie gern mal eine fundierte Erläuterung.

    Grüße
    OlliMK

  7. #7
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    Hallo OlliMK,

    es handelt sich tatsächlich um die Mehrscheibenkupplung.

    Das Ganze ergibt sich aus dem Aufbau des gesamtem Kupplungsapparates des Spyder.

    Wenn man von einer Fliehkraftkupplung spricht denkt jeder sofort an die folgende Funktion - durch die steigende Drehzahl, entsteht eine Fliehkraft, die dann eine Mechanik mit Reibbelägen radial gegen eine Kupplungsglocke presst und somit Kraftschluss herstellt.

    Beim Spyder SE ist das anders. Die Fliehkraftkupplung funktioniert nicht nach dem Prinzip - die Fliehkraftkupplung ist eher eine Art "Einrückmechanik".
    Der Spyder-SE hat nur eine Satz Kupplungsscheiben (Mehrscheibenkupplung) - und genau diese sind bei mir defekt.
    Die Fliehkraftkupplung hat keine eigenen Reibbeläge.

    Kurz erklärt funktioniert die Fliehkraftkupplung am Spyder wie folgt:
    Die Fliehkraftkupplung und die Mehrscheibenkupplung sind direkt hintereinander installiert. Die Fliehkraftkupplung wirkt auf die Mehrscheibenkupplung.
    Im Leerlauf hat die Mehrscheibenkupplung genug Spiel das sie "offen" ist, d.h. die Kupplung ist nicht geschlossen --> kein Kraftschluss.
    In der Fliehkraftkupplung sind Rollen verbaut, die bei steigender Drehzahl durch die Fliehkraft nach Aussen gedrückt werden. Dadurch spreizt sich die Fliehkraftkupplung axial, d.h. in Richtung der Mehrscheibenkupplung und presst diese zusammen --> Kraftschluss wird erzeugt.
    Der Druck den die Fliehkraftkupplung auf die Mehrscheibenkupplung ausübt ist drehzahlabhängig. Erst durch die steigende Drehzahl drückt die Fliehkraftkupplung die Mehrscheibenkupplung stetig zusammen. Im Drehzahlband von Leerlaufdrehzahl bis "vollständig" eingekuppelt (ca. 1800-2400 U/min) hat die Mehrscheibenkupplung nicht den vollen Druck und schleift etwas. Das ist gewollt, denn dadurch hat man einen "sanften" Anfahrvorgang.

    Die Fliehkraftkupplung kann nur ein begrenztes Kupplungsspiel überbrücken. Diese Konstruktion hat ein Problem. Wenn die Mehrscheibenkupplung mit der Zeit verschleisst, wird das Kupplungsspiel größer. Damit nimmt auch der Druck auf die Kupplung im voll eingerückten Zustand ab --> die Kupplung neigt also eher zum Rutschen und Verschleissen --> ein "Teufelskreis".
    Soviel ich weiß, kann man das Kupplungsspiel nur mechanisch überprüfen, d.h. teilzerlegen und nachmessen. Wenn es zu groß ist, gibt es Beilagscheiben die das Spiel wieder auf ein Normalmaß bringen. Und genau hier hat Ausgetreten völlig Recht. Das Kupplungsspiel sollte regelmäßig überprüft werden.

    Ich kann nur aus Erfahrung sprechen. Das Problem ist einfach, das der Verschleiss schleichend ist und man das gar nicht so mitbekommt. Wenn man das Problem beim Fahren wirklich merkt, ist es meist zu spät und die Kupplung ist wahrscheinlich hinüber oder musste schon richtig leiden.

    Daher mein Tipp:
    1. Drehzahlen unter 2400 U/min meiden (Kupplung voll eingekuppelt)
    2. Im Idealfall nicht unter 3500 U/min fahren, weil wenn man hochschaltet kann man unter die "kritische" Drehzahl (die kann von Spyder zu Spyder variiert, weil die Fleihkraftkupplung auch eine Toleranz hat) fallen.

    Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

    In dem Sinne

    Gruß
    Spydy

  8. #8
    Administrator Avatar von Barbarossa
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    Hallo Spydy,

    vielen dank für die ausführliche Beschreibung! Wenn ich das so lese, dann bin ich doch froh, einen Schalter zu fahren, wobei das SE-Getriebe - speziell das neue SE6 - schon eine feine und angenehme Sache ist. Ich würde sage, es steht 1:1 ...

    Gruß,
    Alex
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  9. #9
    Ryder Avatar von Streetmachine
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    Hallo Spydy.
    Auch von meiner Seite ein Dankeschön für deine Erklärung des Aufbau der Kupplung bei der SE Ausführung.
    Das leuchtet nun auch mir ein, da ich mit der Info "Fliehkraftkupplung" so nicht klar kam.
    Gruß vom f3 Fahrer
    Micha

  10. #10
    Ausgetreten
    Gast
    Hallo

    Besser kann man es doch nicht mehr erklären

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