Die Leute bei BRP sind nicht die allerschnellsten, wenn es darum geht, Verbesserungen einfließen zu lassen bzw. Missstände abzustellen. Andererseits kann man natürlich auch nicht verlangen, dass jede Kleinigkeit sofort in die laufende Serienproduktion einfließen muss. Das soll ja schließlich alles Hand und Fuß haben, d.h. sämtliche Neuteile müssen vorab ausgiebig evaluiert und qualifiziert werden. Beim aktuellen Modellwechsel hat sich BRP aber anscheinend einiger Probleme entledigt:

Einer der großen Kritikpunkte am "alten GS/RS Design" war sicherlich die unangenehme Wärmeentwicklung im Bereich der Oberschenkel. Die Tüftler von Spyderpops hatten sich ja schon vor einer Weile dieses Problems angenommen und eine Lösung dafür entwickelt ==> Air Management System

BRP hat sich daran ein Beispiel genommen und auch für den ST eine entsprechende Lösung erarbeitet: Durch das Schließen der Lücke zwischen Haupt- und Seitenverkleidung und durch eine geänderte Luftführung sollte das Problem jetzt behoben bzw. entschärft worden sein.









Die nächste Optimierung betrifft die Klemmen zur Ladung der Batterie. Diese befanden sich in früheren Fahrzeuggenerationen unter der Sitzbank. Speziell die positive Klemme war etwas versteckt angeordnet und es war immer etwas "fummelig" dort dran zu kommen. Dieses Problem, das eigentlich nicht wirklich eines war, hat man nun elegant umgangen. Die Klemmen befinden sich beim ST jetzt dort, wo sich beim GS/RS der Sicherungskasten befand: Sehr schön gelöst!



Das Design des GS/RS Cockpits war vor fünf Jahren bei der Markteinführung des Spyders ein echter Hingucker. Mittlerweile wirkt das ursprünglich Aussehen etwas antiquiert. Allein die fehlende Klargasabdeckung der Scheinwerfer ist ein echtes Manko!

Die neue Position der Rückspiegel ist nicht nur vom Aussehen her besser: Ohne irgendwelcher Modifikationen hat man nun eine (fast) ungehinderte Sicht nach hinten. Durch die direkt angeflanschten Außenspiegel wirkt jetzt alles wie aus einem Guss. Insgesamt macht das neue Cockpit jetzt einen stimmigeren und moderneren Eindruck.

Das Windschild ist jetzt mechanisch verstellbar in und kann in mehreren Stufen arretiert werden. Oberhalb der Rückspiegel gibt es noch weitere Deflektoren, die den Fahrtwind von den Händen des Piloten fern halten sollten. Gut aussehen tut's schon mal, ob es sich in der Praxis auch als wirksam erweist, wird sich wohl erst bei einer ausgiebigen Probefahrt zeigen ...



Das Instrumentencluster wurde ebenfalls überarbeitet und ähnelt jetzt auch dem des Spyder RT - nur ohne die nutzlosen Rundinstrumente Der neue Lenker wirkt viel hochwertiger als sein Vorgänger. Außerdem soll es in naher Zukunft verschiedene Varianten geben. Somit kann das Fahrzeug wesentlich besser an die individuellen Ansprüche des Fahrers angepasst werden. Lautsprecher und eine Navi-Vorbereitung sind ebenfalls zu haben - Serie aber nur bei der Limited Edition.





Last but not least eine "Verbesserung", die - wie ich finde - nicht so gelungen ist: Viele von uns hatten ja schon das Problem, dass die seitlichen Halterungen des hinteren Fenders eingerissen bzw. abgebrochen sind. Dies liegt wohl daran, dass der Kennzeichenhalter viel zu tief sitzt. Durch die Vibrationen und den langen Hebelarm wirken beim Fahren dauernd relativ große Kräfte auf diese Halterungen, was sie auf Dauer einfach nicht vertragen.

Der Lösungsansatz von BRP für den Spyder ST (und auch für den 2013er RS) ist recht pragmatisch: Ein zusätzliches Blech zur weiteren Versteifung. Ich kann mir gut vorstellen, dass man das Problem so in den Griff bekommen kann - schön ist aber anders!





Gruß
Alex