Zitat von
OlliMK
Inzwischen hat sich die Erkenntnis breit gemacht - auch durch entsprechende Versuche in der Oldtimer-Szene - dass gerade E10 gut geeignet ist, um schädliche Korrosion durch hohe Wasseraufnahme während der Standzeit zu kompensieren. Eindringendes Wasser (durch Kondensation bei Temperaturwechseln zum Beispiel) geht unschädlich in Lösung mit dem Ethanol. Weil E10 mehr Ethanol enthält als E5, kann hier auch mehr Wasser gebunden werden, das ist ein hinreichend bekannter Fakt. Gefährlich wird es, wenn mehr Wasser enthalten sein sollte, als in Lösung gehen kann, denn dann setzt in der Tat korrodierende Wirkung an Metall- und Elastomerteilen ein. Bei E5 ist das logischerweise eher der Fall als bei E10. Darum meine ganz klare Empfehlung für E10 - zumindest während der Winterpause.
Unsere Fahrzeuge laufen alle ausnahmlos mit E10, auch der Alltags-Avensis, die Schneefräse und der Oldie aus dem Jahr 1970. Du kannst durch Zugabe von Bactofin oder anderen Additiven während der Winterpause die Bildung von wirklich schädlichen Bakterien verhindern, das wäre eine weitere Empfehlung.
Unabhängig davon, ob man E5 oder E10 wählt, hat sich über die letzten Jahre heraus gestellt, dass Otto-Kraftstoffe heute schneller als noch vor 20 Jahren - durch geänderte Zusammensetzung - eine erhöhte Flüchtigkeit der leicht brennbaren Bestandteile aufweisen. In einzelnen Fällen soll das dazu führen (hab da keine eigenen Erfahrungen, zumindest keine negativen), dass der Start im Frühjahr erschwert ist. Darum gehen einige Oldie-Liebhaber inzwischen dazu über, nicht mehr zum Saisonende vollzutanken, sondern den Tank nur halb gefüllt überwintern zu lassen. Im Frühjahr füllt man dann mit frischem Kraftstoff auf und hat sofort ein ordentlich zündfähiges Gemisch. Ich kann aber nicht aus eigener Erfahrung sagen, ob man schon nach en paar Monaten Probleme haben wird. Mein Oldtimer hat keine, wenn er im Winter 3-4 Monate steht, darum bleibt der Tank bei mir nach Möglichkeit gefüllt.
Beste Grüße
OlliMK