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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tipps für das Einstellen des Antriebsriemens



Tourensohn
11.05.2019, 10:27
Grundsätzlich ist die Riemenspannung und die Riemenlage einzig über die beiden Spannschrauben an der Hinterachsschwinge einzustellen.

Ausnahme:
Wenn der Motor aus dem Rahmen ausgebaut und wieder eingebaut wurde.
Hierbei muss dann noch unterschieden werden, ob der Motor dann in einen fabrikneuen Rahmen verpflanzt wurde, oder wieder in das alte Chassis.

Um überhaupt einen vernünftigen Lauf des Riemens zu haben, wird der Motor ab Werk dementsprechend in seinen Halterungen ausgerichtet.
Wird der Motor also in den gleichen Rahmen aus - und wieder eingebaut, indem er vorher gewerkelt hatte, so soll es genügen den Motor in seinen Halterungen mit einem "Alignment-Tool" zu fixieren. Hierbei ist zu beachten, dass zwei sog "rods" - verstellbare und ab Werk auf Rahmen und Motor angepasste Motorhalterungen - nicht verändert wurden.

Soweit die Theorie..

Sollte das Treibwerk - aus welchen Gründen auch immer - in einen neuen Rahmen umverpflanzt werden, so muss der Motor im Rahmen komplett neu ausgerichtet werden, ebenso wenn eine der beiden "rods" getauscht wurde, muss hier nachjustiert werden.

Ist der Motor - aus welchen Gründen auch immer - aus dem Rahmen raus gewesen und wieder eingesetzt worden, so sind die Hilfsmittel (Aligment-Toll) allerdings immer noch keine Garantie für eine vernünftige Flucht der beiden Riemenräder, der Motorblock kann sich immer noch in seinen Halterungen ein wenig setzten und auch durch das Festschrauben der Motorhalterungen in seiner Lage minimal verändern.

Ist tatsächlich eine Veränderung eingetreten, so ist es fast unmöglich den Riemen korrekt zu spannen und auszurichten...
Lustigerweise können einem noch andere Stolpersteine in den Weg gelegt werden, so z. B. ist es keine Seltenheit, dass sich nachdem man die Hinterachse (wird teilweise mit 225 NM angezogen) festgezogen hatte, sich wie von Geisterhand alle Einstellungen wieder verändert haben.
Die Einstellung von Riemenspannung und Riemenlage klappt manchmal nicht "so mal eben"..

Ich habe diese Prozedur am eigenen Leib erfahren..

In diesem Zusammenhang habe ich ebenfalls eine Frage, auf die mir niemand so richtig eine Antwort geben konnte...
Bei mir wurde, um alle Eventualitäten auszuschliessen und den Fehler enger einkreisen zu können, ein neuer Antriebsriemen montiert, korrekt gespannt und ausgerichtet.
Muss ein neuer Riemen nach einer bestimmten Einfahrzeit wieder gemessen/gespannt/justiert werden mit dem Hintergrundwissen, dass sich ein neuer Riemen in der Einfahrphase u. U. etwas längt..??

Das Werkstatthandbuch gibt darüber keine Auskunft.
Was ich an Information gefunden habe, ist die Information, dass beim ersten Kundendienst - nach 1000 km - der Riemen kontrolliert und ggf nachgespannt werden muss. Danach soll es ausreichen (lt. EINEM CanAm-Händler) den Riemen im Rahmen der üblichen Inspektionsintervalle (alle 7500 km)zu prüfen.
Wie verhält es sich denn nun, wenn das Fahrzeug bei - sagen wir mal 15.000 km einen neuen Riemen bekommt..?
Soll dann ebenfalls nach 1000 km (also bei 16.000) kontrolliert werden, oder tatsächlich erst bei der nächsten Inspektion mit 22.500 km..

Hat jemand Erfahrung und kann bestätigen, dass sich ein neuer Antriebsriemen erfahrungsgemäß in den ersten Kilometern etwas "strecht"..??

Gruß
Reiner

Tourensohn
15.05.2019, 12:22
Hallo,

weiß keiner eine Antwort auf meine Frage..??

Gruß
Reiner

BadMike
15.05.2019, 13:25
Hallo Reiner,

leider kann ich dir auch nicht mit letzter Gewissheit sagen, wann der Riemen geprüft werden sollte. Ich komme aber aus dem Kunststoffsektor und kann dir glaubhaft versichern, dass auch ein solcher Riemen mit Einlagen um einen gewissen Prozentsatz längt. Wie groß der ist und wann geprüft werden sollte, kann dir wahrscheinlich nur CanAm bzw. der Hersteller des Riemens sagen. Prüfe es doch einfach selbst. Wenn der Riemen jetzt richtig gespannt ist, dann kannst du mit einer App (z.B. Tension2go) den Istzustand dokumentieren und dann nach 1000km nochmal messen. Du kriegst vielleicht nicht die richtigen Absolutwerte, aber für eine Vergleichsmessung sollte das reichen. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du zum Händler fährst und den Riemen nachspannen läßt.

Grüße
Mike

chris
15.05.2019, 14:24
ich hab zwar keine V2 mehr - nach dem Riemenwechsel (Steinschaden) wurde ich damals nicht aufgefordert, nach 1.000 km zum Prüfen wieder zu erscheinen !!
P.S.
Vielleicht findest Du eine Werkstatt, die die ST mit einer Laseranlage neu einstellt ?!?

Tourensohn
15.05.2019, 15:00
Hallo,

bis hierhin schon mal dicken Dank.

@BadMike:
Ich habe, weil der Händler es mir auch nicht zu 100% sagen kann, heute mal den Kundenservice von BRP kontaktiert - mal abwarten was die Techniker dort sagen.
Festgestellt habe ich, dass die Riemenspannung, welche bei Montage des Neuteils ca 31 Hz (=1000 N) betrug sich mittlerweile auf 23 Hz (=600 N) verringert hat.
Zwischen den beiden Meßzeitpunkten liegen knapp 800 km Fahrstrecke und die Verringerung der Riemenspannung führt zu fast nicht hinnehmbaren Vibrationen über das gesamte Drezahlband und in jeder Getriebestufe.
Zusätzlich heult der Riemen bei ca 35km/h und bei 70 km/h - unabhängig von Motordrehzahl und Getriebegang - scheint also geschwindikeitsabhängig.
In der Werkstatt wurde mit dem originalen Messgerät von Gates gearbeitet - meine Messungen mit einem Trummeter (Optibelt) und einem Riemenspannungsmessgerät von Conti erstellt.
Vor Fahrtantritt getätigte Referenzmessungen lassen den Schluss zu, dass alle 3 verwendeten Messgeräte einigermassen plausible Werte liefern.
Trost spendet nur die Aussage, dass es besser ist einen Riemen montiert zu haben der zu wenig gespannt ist als zuviel - so können die Lager der Getriebeausgangswelle wenigstens nicht kaputt gehen.

Ich überlege, sobald ich verlässliche Nachricht von BRP habe, den Riemen und die Riemenlage selbst nachzujustieren und nach weiteren 1000 km eine erneute Kontrolle durchzuführen.
Der Händler sitzt gut 450 km von mir entfernt..


@chris:
Jetzt wäre die Frage bei welchem Km-Stand Dein Antriebsriemen ersetzt wurde...
Wäre der defekt bei ca. 6000 km oder bei ca. 13000 km aufgetreten, so hätte ich Dich als Werkstatt möglicherweise auch nicht informiert, weil Du ja eh zum nächsten Kundendienst in 1500 oder 2000 km auf der Matte gestanden hättest.

Wofür eine Werkstatt mit Laseranlage..??
Mein neuer Antriebsriemen hatte bei Montage in der Werkstatt (BRP-Händler) die richtige Spannung und die passende Riemenlage.
Wäre dem nicht so - das wäre ja gleichbedeutend mit einem Motor der nicht richtig im Rahmen ausgerichtet ist oder einer defekten hinteren Achsaufhängung (Schwinge/Schwingenlager/Radlager/Achse), so wäre es doch gar nicht möglich gewesen den Riemen korrekt und nach BRP-Vorgaben einzustellen, oder..??

Gruß
Reiner

chris
15.05.2019, 16:24
bei Vibrationen könnte es auch sein, dass der Riemen hinten seitlich anliegt - da sollten immer ein paar mm Luft sein .. (hast Du aber wahrscheinlich) - bei mir war das Hinterrad nach einem Reifenwechsel nicht "gerade" montiert, ist also leicht schräg gestanden - nach der Korrektur war er wieder "verspannt" ..
Deine Werkstatt sollte das aber mittlerweile alles im Griff haben, ich war damals einige Male deswegen "nachbessern", bis dann vorne und hinten alles gepasst hat !
(war eine 2010er RT-V2)

Tourensohn
15.05.2019, 16:38
bei Vibrationen könnte es auch sein, dass der Riemen hinten seitlich anliegt - da sollten immer ein paar mm Luft sein .. (hast Du aber wahrscheinlich) - bei mir war das Hinterrad nach einem Reifenwechsel nicht "gerade" montiert, ist also leicht schräg gestanden - nach der Korrektur war er wieder "verspannt" ..
Deine Werkstatt sollte das aber mittlerweile alles im Griff haben, ich war damals einige Male deswegen "nachbessern", bis dann vorne und hinten alles gepasst hat !
(war eine 2010er RT-V2)

Hallo Chris,

ich weiss schon was Du meinst und Du hast absolut Recht:
Der Riemen liegt an der Flanke des hinteren Antriebsrads nicht an - bis zu 5 mm wären in der Norm.
Das Vibrieren ist auch erst aufgetreten, nachdem sich die Riemenspannung negativ verändert hat.
Mein Hinterrad steht auch nicht schräg und Werkstätten mögen auch nicht immer fehlerfrei sein, aber erkläre mir doch bitte Deine Fehlerbeschreibung von damals genauer..

Du berichtest in Deinem letzten post (#4) von einem "Steinschaden" der einen Riementausch notwendig machte..
In post # 6 ist es dann ein unsachgemässer Reifenwechsel mit einem schief stehenden Hinterrad gewesen,welches den Einsatz eines neuen Antriebsriemens rechtfertigte..
Auf meine Frage bzgl. der Kilometerstände bist Du leider erst gar nicht eingegangen.

Könntest Du mir da detailliertere Auskünfte geben..??

Gruß
Reiner

chris
15.05.2019, 17:09
da müsste ich meine "alten" Beiträge durchsuchen, ist schon ein paar Jahre her .. einmal wurde er komplett getauscht (außertourlich) nach den jeweiligen Reifenwechseln nur neu justiert und das Hinterrad wieder gerade gerichtet, ich hab die Reifen (Toyo/Falken/Pirelli..) bei einem Reifenhandel montieren lassen...
(hab die RT mit 42.000 km verkauft..)

z.B. der hier :
https://www.spyderforum.de/showthread.php?3788-Quitschendes-Geräusch-von-hinten-Links-ST-ltd-baujahr-2013

Tourensohn
15.05.2019, 17:26
Hallo Chris,

danke für den link.
Im Grunde geht es in dem von Dir zitierten Beitrag um einen quietschenden Riemen...
Bis auf die "Heultöne" bei 35 bzw 70 km/h quietscht mein Antriebsriemen aber nicht und lt. Händleraussage gibt es das kosenlose Riemenkonzert auch teilweise bei RT und F3-Modellen.
Dort soll ab und an das Spielen mit der Riemenspannung (etwas geringer vorgespannt) gelegentlich geholfen haben..
Die Gräuschkulisse würde ich in Kauf nehmen - das sehe ich als das kleinste Übel an..

Nun warte ich ab was BRP auf meine Anfrage hin antwortet und ob vielleicht doch jemand konkrete Hinweise zur Riemenlängung nach Einbau eines neuen Riemens hat.

Ich berichte weiter..!

Gruß
Reiner

blackorb
15.05.2019, 20:32
Hallo Reiner,

das gleiche Problem habe ich auch. Meine konsultierten Werkstätten wissen mir auch nicht zu helfen. Bin auf die Lösung von dir gespannt.
Siehe Auch:

https://www.spyderforum.de/showthread.php?5029-Heulender-Riemen&highlight=heulender+riemen

Gruß Thomas

Tourensohn
16.05.2019, 03:21
Hallo Reiner,

das gleiche Problem habe ich auch. Meine konsultierten Werkstätten wissen mir auch nicht zu helfen. Bin auf die Lösung von dir gespannt.
Siehe Auch:

https://www.spyderforum.de/showthread.php?5029-Heulender-Riemen&highlight=heulender+riemen

Gruß Thomas

Hallo Thomas,

ich laboriere gerade an einer anderen Fragestellung, nämlich ob sich ein neuer Riemen nach einer gewissen Einfahrphase längt.
Dass der neue Antriebsriemen dabei zum Konzertmeister mutiert, schiebe ich vorerst komplett auf die Rezeptur und Zusammensetzung des Antriebriemens und weniger auf die Werkstatt.
Mit meinem alten Riemen hatte ich diese Heulerei nicht und vielleicht hat ja der Zulieferer die "zweite Geige" bei der Fertigung miteingebaut bzw. in der Fertigung etwas geändert.
Mein alter Antriebsriemen - irgendwann um 2012 gefertigt - ist dagegen ein stummer Zeitzeuge gewesen.

Mir ist aufgefallen, dass es zwischen dem alten und dem neuen Antriebsriemen auch geringfügige Unterschiede gibt.
So scheint bei dem Riemen aus neuerer Fertigung die "Zahnseite" irgendwie glatter und beschichtet zu sein - bei dem alten Riemen war die Lauffläche eher aufgerauht.

Ich habe meinen alten Riemen auch noch und wenn es mich packt, dann tausche ich vielleicht mal um zu vergleichen, aber im Moment scheue ich diesen Akt noch.

Darüber, ob meine Test- und Versuchsreihe Dir weiterhilft, vermag ich keine Prognose abgeben zu wollen, denn wir haben komplett unterschiedliche Fahrzeuge und auch völlig andere Riemenlängen und Einstelldaten.
Während mein Riemen eine Trumlänge (Länge des Riemens von Achse zu Achse) von etwas über 1000 mm hat und mit einer Vorspannkraft von 1050 N gespannt werden soll, ist Deine Trumlänge gut ein Drittel kürzer und die vorgegebene Riemenspannung ebenfalls different. Zudem werkeln zwischen unseren Schenkeln auch noch zwei grundverschiedene Motoren, (V2 und Reihendreizylinder).

Dass sich unsere Geräuschkulisse bei beinahe fast gleichen Geschwindigkeiten ähnelt mag sein - in dem v Dir geposteten Video habe ich aber den Eindruck, dass Dein Riemen ein permanentes Grundsummen hat, welches mit steigender Geschwindigkeit ansteigt und bei 35/70 km/h seinen Höhepunkt findet. Bei mir kreischt der Riemen eher und zwar nur in diesen beiden Geschwindigkeitsbereichen, also ohne sich von leise nach laut aufzuschaukeln, und trotzdem glaube ich an irgendwelche hochfrequenten Töne die durch Riemenschwingung, Eigenvibration des Motors, Riemenlage und Riemenspannung hervorgerufen werden.

BRP macht übrigens die Vorgabe, dass bei einem Riemenwechsel grundsätzlich das vordere Pulley und das hintere Riemenrad ebenfalls getauscht werden sollen, mein Händler hat nach Rücksprache mit BRP diesen Wechsel nicht vorgenommen, da man die Gesamtkilometerleistung als nicht so hoch ansieht, als dass sich dort betriebsbedingte Veränderungen/Verschleiss eingeschlichen hätten.

Wie gesagt:
Hier hilft nur das "Spielen" mit unterschiedlichen (geringeren) Vorspannungen, wobei als Nebenwirkung die "good vibrations" einhergehen. Für Dein Modell gibt es ja auch mittlerweile eine Spannrolle von BRP für den Antriebsriemen, womit ein Aufschaukeln durch Eigenschwingung (und damit die Vibrationen) verhindert werden soll - all diese kleinen Helferlein gibt es für die ST-Baureihe nicht.

Trotzdem scheint die Riemenheulerei ein hausgemachtes BRP-Geschenk an eine Teilmenge seiner Kunden zu sein.

Ich wollte zwar die Antwort meiner Fragen an den BRP-Support abwarten, aber da ja nun eine "Warmwetterfront" im Anmarsch ist, und mein Riemen so oder so eingestellt/nachgestellt werden muss,überlege ich die Riemenspannung schon jetzt zu justieren/zu korrigieren (vorerst mit der ab Werk vorgegebenen Riemenspannung) und dabei die Riemenlage geringfügig zu verändern.
Da ich über Riemenspannungsmessgeräte verfüge die akkustisch und mit Beschleunigungssensor messen, muss ich dafür nicht in die Werkstatt.

Ich werde ja dann sehen, ob der Riemen sich weiter längt und zusammen mit der noch ausstehenden Antwort von BRP dann weitere Überlegungen anstellen (müssen)..
Sollte es sich am Ende tatsächlich so verhalten, dass eine gewisse Riemenlängung während der ersten 1000 Km durchaus normal ist, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mit der Heulboje zu leben.

Gruß
Reiner

Ausgetreten
16.05.2019, 05:14
Hallo Reiner,

das gleiche Problem habe ich auch. Meine konsultierten Werkstätten wissen mir auch nicht zu helfen. Bin auf die Lösung von dir gespannt.

Gruß Thomas

Hallo Thomas

welches Problem hast du denn genau, kannst du es mir beschreiben?

Tourensohn
16.05.2019, 12:53
Nachdem mir bisher auf meine Anfrage noch keine Stellungnahme von BRP vorliegt – ich hoffe da kommt noch was –, habe ich mich selbst ans Werk gemacht und die Riemenspannung nebst Riemenlage eigenhändig neu justiert.
Die Riemenspannung beträgt nun wieder, wie bei der Neuinstallation vor 800 km -, um 32 Hz, was einer Kraft von 950 N bis 1000 N nahekommt. Da die vorgegebenen Werte vom Hersteller mit 1050 N plus/minus 150 N angegeben sind, befinde ich mich innerhalb der Toleranz.

Um die jetzigen Einstellwerte zu erreichen, musste ich an der linken von den beiden Stellschrauben auch nicht ellenlang kurbeln, etwa nur ca. eine halbe Umdrehung nach rechts. Mit der rechten Schraube habe ich dann nur dafür gesorgt, dass der Riemen nicht an der Flanke des Riemenrad anliegt.

Der Abstand des Antriebsriemens zum rechten Rand des Antriebsrades (Flanke) beträgt etwa 1 mm – mit einer Fühlerlehre von 0,9 mm komme ich bequem in den Spalt.

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Weil es normal sein soll, dass sich der Riemen bei Richtungswechsel auf dem Riemenrad bewegt, habe ich auch bei längerer Rückwärtsfahrt gemessen – dabei wandert der Riemen zwar nach links außen, das größte Spaltmaß zur Riemenradflanke beträgt dabei aber unter 3 mm und in dieser Position bleibt die Riemenlage auch konstant.

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Beim ersten Einstellversuch klappte es nicht so richtig, nachdem ich die Zentralmutter der Hinterachse mit dem vorgegebenen Drehmoment (225 NM) festgezogen hatte, war ein zweiter Versuch fällig – irgendetwas hatte sich verstellt - nur diesmal scheint es gelungen.
Nun werde ich wieder ein paar hundert Testkilometer abspulen und gespannt abwarten was passiert??

Meine Einstellungen sind nach einer kleinen Probefahrt vorerst unverändert geblieben, aber das soll nach 3 km ja noch nichts heissen.

Gruß
Reiner

BadMike
16.05.2019, 13:44
Bin mal auf weitere Berichte "gespannt" (HöHö - Wortspiel :lol:). Auf jeden Fall mal eine sehr detailliete und fundierte Beschreibung, von solchen Einträgen lebt ein Forum, Danke an Reiner.

Gruß
Mike

Tourensohn
23.05.2019, 11:51
"Spannendes" vom Antriebsriemen - hier die Fortsetzung...

Ich bin mittlerweile weitere 800 km gefahren und die Riemenspannung und auch die Riemenlage hat sich, nachdem ich selbst Hand angelegt hatte, nur minimalst verändert - ich schiebe diese Veränderungen aber nicht auf mechanische Umstände, sondern eher auf andere Begleitfaktoren.
Da sich die per Schallwelle gemessenen Werte nur sehr geringfügig verändert haben (max 1 HZ), wird diese "Ungenauigkeit" wohl eher den äußeren Rahmenbedingungen wie Hintergrundgeräusche, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Toleranz des Trummeter) geschuldet sein.
Für mich ist dadurch faktisch bewiesen, dass ein neu montierter Antriebsriemen eine gewisse Einlaufphase hat und sich während dieser auch gerinfügig längt.
Im amerikanischen Schwesternforum habe ich nachfolgende, von BajaRon zur Verfügung gestellte Händleranweisung gefunden, nach der verfahren werden soll, wenn der Kunde wegen "good vibrations" in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen reklamiert.

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Dies würde für mein Fahrzeug bedeuten, das die Riemenspannung um mehr als ca. 30% geringer sein dürfte (630 N), als ursprünglich und die von Haus aus vorgeschlage Vorspannung (1050 N).

Ich habe zwar bisher immer noch keine Antwort auf meine schriftlich an BRP abgefasste Frage nach dem "streching" während der ersten 1000 Fahrkilometer bekommen, aber wenn ich in einer Servicemitteilung an die hauseigenen Werkstätten lese, dass man unbesorgt (und in bestimmten Fällen auch empfohlen) mit einer wesentlich geringeren Riemenspannung als im Werkstatthandbuch vorgegeben, beruhigt fahren kann, so wundert es mich nicht, dass ein Antriebsriemen nach einer Neumontage erst zum nächsten Serviceintervall kontrolliert und ggf nachgespannt werden soll und einer "Längung während der Einlauifphase" keine Bedeutung beigemessen wird.

Trotzdem bin ich gespannt ob, wann und was mir BRP antworten wird.

Gruß
Reiner

Barbarossa
23.05.2019, 12:50
Da hat sich BRP aber ordentlich vertan: Ursprünglich war für den 2008er GS ein Betriebsbereich von 800 ... 1500 N vorgeschrieben :roll: Im Falle einer Justage waren 1500 N +/- 100 N vorgeschrieben ... Bis vor kurzem galten für den GS noch 450 N +/- 100 N und jetzt sind's nur noch 270 N +/- 100 N?!

Das war dann von mir wahrscheinlich vorauseilender Gehorsam, denn ich fahre schon sein einiger Zeit mit einem ziemlich "schlaffen Riemen" :witless: und es läuft besser und ruhiger als je zuvor => ca. 250 ... 300 N! Das schont nämlich die Lager, den Riemen und die Pulleys. Mein jetziger Riemen ist etwas über 55.000 km gelaufen und sieht noch ziemlich gut aus, ebenso das hintere Riemenrad - das vordere wurde ja zwischenzeitlich gewechselt.

Bin mal gespannt, wie lange es "der alte" noch macht ...

Gruß,
Alex

Tourensohn
23.05.2019, 15:40
Hallo Alex,

der von Dir genannte Wert - 270 N - ist der Wert den BRP empfiehlt, falls das Fahrzeug in einem Geschwindigkeitsbereich von 110 bis 120 km/h zu sehr durch Vibration auf sich aufmerksam macht.
Ansonsten werden als normale werkstattübliche Einstellwerte 450 N für Dein Fahrzeug genannt - die Minderung der Vorspannung soll nur angewendet werden, wenn diese Vibrationen als störend empfunden werden.

Tatsache ist, dass mit einem eher weniger stark gespannten Riemen die Gefahr, dass die Lager der Getriebeausgangswelle bersten eher nicht gegeben ist.

In diesem Fall ist weniger mehr!

Zwischenfrage:
Du hast ja auch den BTT Mini von ContiTech - was zeigt der bei dieser geringen Vorspannung an..??
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass beim BTT Mini je höher die Vorspannung, um so genauer seine Messdaten.

Gruß
Reiner

Barbarossa
23.05.2019, 17:18
Hallo Reiner,

ich verwende für die Messung das BTT-1 von PCE - schau mal hier (https://www.spyderforum.de/showthread.php?1412-Einstellung-der-Riemenspannung&p=10159&viewfull=1#post10159)!

Gruß,
Alex

Tourensohn
23.05.2019, 17:27
Hi Alex,

habe mich von der Abkürzung BTT (Belt TensionTester) irre führen lassen..

gruß
Reiner

SpeedFlap
23.05.2019, 18:17
Was ich aus dem Schreiben da oben herauslese:

1. BRP gesteht ein, dass es eigentlich keine "richtige" Riemenspannung gibt, weil die Vibrationen allein durch ändern der Spannung nicht wegzubekommen sind. Sie verlagern sich lediglich zu anderen Geschwindigkeiten.
2. Die ursprünglichen 1200Nm beim GS/RS waren reine Lagerkiller. Wenn auch 270 gehen, zeigt das nur dass die Toleranzen +-100 völlig irrelevant sind und die überzogene Genauigkeit bei der Einstellung nicht angemessen ist.
3. Stell deinen Riemen so ein, dass du zufrieden bist. Eher schlaffer als zu straff. Da hilft dir auch keine Messpräzision, sondern gesundes Fingerfühlvermögen reicht schon aus.

Wenn man nun einen Dämpfer hinzubauen will, so könnte der bei eher geringer Riemenspannung besser funktionieren, weil er nicht so viel zu arbeiten hat. Schwingungen geringerer Spannung sind energieärmer und lassen sich besser vernichten. Der Dämpfer kann tieferen Frequenzen auch besser mechanisch folgen.

LG, Claus

Tourensohn
23.05.2019, 18:31
Hallo SpeeFlap,

die einzige Möglichkeit zu "dämpfen" besteht darin am Fahrzeug einen Riemenspanner zu verbauen.
Damit soll das Aufschwingen des Riemens verhindert werden und mittlerweile gibt es für die RT und F3-Modelle ja sogar von BRP entsprechende Nachrüstungen.

Allerdings bezog sich mein Ursprungsbeitrag eher weniger auf Vibrationen und wie man Herr darüber wird, sondern da ging es um "Riemenlängung" nach Wechsel auf einen neuen Antriebsriemen.

Gruß
Reiner

SpeedFlap
23.05.2019, 19:01
Richtig, Reiner. Ich vergaß Punkt 4 meiner Erkenntnisse.
Vergiss die Riemenlängung. Sie geht eh in die "richtige" Richtung, nämlich zu weniger Spannung. Also harmlos und vermutlich nicht der Rede wert bezüglich des großen Spannungsbereichs, der uns jetzt schon vorgeschlagen wurde.

Tourensohn
23.05.2019, 19:28
Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum die Herren von BRP - egal ob Händler oder Techniker - mir auf so eine simpel einfache Frage bis heute keine Antwort geben konnten..
Ich verstehe diese von BRP mit allerhöchster Geheimhaltungsstufe praktizierten Informationsfluss nicht, schon gar nicht gegenüber dem Händler der es am Ende irgendwie dem Kunden "beibiegen" muss/soll..
Wollen oder können die nicht..??
Warum muss ich mir erst aus dem Ami-Forum die Information zusammenklauben die für mich relevant sind um dann eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und durch eine eigene "Jugend-forscht-Reihe" des Pudels Kern zu finden ..??

Das erinnert mich stark an Microsoft - das XP stand nicht grundlos als Kürzel für "experience" ...

Gruß
Reiner

Punisher
24.05.2019, 10:46
Hallo SpeeFlap,

die einzige Möglichkeit zu "dämpfen" besteht darin am Fahrzeug einen Riemenspanner zu verbauen.
Damit soll das Aufschwingen des Riemens verhindert werden und mittlerweile gibt es für die RT und F3-Modelle ja sogar von BRP entsprechende Nachrüstungen.

Allerdings bezog sich mein Ursprungsbeitrag eher weniger auf Vibrationen und wie man Herr darüber wird, sondern da ging es um "Riemenlängung" nach Wechsel auf einen neuen Antriebsriemen.

Gruß
Reiner

Falls Du deinen Anriebsriemen aber trotzdem spannen möchtest, könntest Du auch hier fündig werden...
https://www.smoothspyder.com/belt-tensioners/

Tourensohn
24.05.2019, 11:05
Hallo "Punisher",

Die Produkte von Smoothspyder kenne ich schon, leider ist der für mein Fahrzeug passende belt tensioner "out of stock" - was soviel heisst wie "ausverkauft"..
Trotzdem Danke

Reiner

Tourensohn
03.06.2019, 10:55
Heute kam die lang ersehnte Antwort von BRP wg der Nachfrage nach den Wartungsintervallen für außerplanmässig erneuerte Antriebsriemen...

Sehr geehrter Herr XXX,
wir möchten uns für die etwas längere Bearbeitungszeit Ihrer Anfrage entschuldigen.

Zur Ihrer Anfrage: ein genaues Maß über die Längung des Antriebsriemens können wir Ihnen leider nicht nennen, da sich dieser Wert sehr von der Fahrweise abhängt.

Unsere Erfahrungswerte decken sich mit denen von (Name der Werkstatt), dass es in der Regel genügt die Riemenspannung im Rahmen der regelmäßigen Inspektion zu überprüfen. Natürlich kann es unter Umständen notwendig sein, wenn der Antriebsriemen erneuert wurde oder das Fahrzeug oft mit hoher Last bewegt wird, die Riemenspannung innerhalb eines kürzeren Zeitraums kontrollieren bzw. einzustellen zu lassen.

Mit Freundlichen Grüßen
BRP Kundenservice

Somit ist das bestätigt, was ich selbst schon vermutet und ermittelt hatte..

Gruß
Reiner

Barbarossa
03.06.2019, 11:25
... und temperaturabhängig ist das Ganze auch noch, siehe Thema Riemenspannung temperaturabhängig (https://www.spyderforum.de/showthread.php?1788)?

Die Riemenspannung muss daher immer bei "Raumtemperatur" geprüft werden!

Gruß,
Alex

P.s.: Ich bin froh, wenn demnächst der erste Spyder mit Kardanantrieb kommt ...

Tourensohn
15.07.2019, 18:39
Ich messe meine Riemenspannung mittlerweile mit einem professionellem Werkstattmessgerät

Vorspannungsmessgerät ContiTech VSM 1..

Der Vorteil gegenüber allen anderen Messgeräten die die Frequenz der Antriebsriemen messen, besteht bei diesem Gerät darin, dass die Messwerte optoelektronisch - also ohne störende Neben/Hintergrundgeräusche ermittelt werden.

Das ist jetzt kein unbedingtes "Muss" für jeden Spyderfahrer, aber ein "nice to have"..

Gruß
Reiner

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