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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Immer diese Parkbremse



OlliMK
27.11.2016, 10:49
Moin,

einige von Euch werden sich wohl daran erinnern, dass ich letztes Jahr während meiner Alpenquerung einmla richtig Stress hatte mit meiner Parkbremse bzw. mit der hinteren Bremse. Bei einem Fotohalt in de französischen Alpen ließ sich die Parkbremse nicht mehr aktivieren. Diagnose: 1) hintere Bremsklötze nach 4500km auf Null abgefahren, 2) Seilzug vorne ausgehängt. Die Folge war bekanntlich eine teuere Reparatur in Frankreich.

Nun, bei einer Ausfahrt durch das herbstliche Sauerland ereilte mich gestern das gleiche Schicksal: ich wollte irgendwo kurz anhalten und drückte auf den Parkbremsen-Schalter - "knusper knusper" - Fehlermeldung, nix Bremse. Eilig hinten nachgeguckt, aber die Bremsklötze vom letzten Sommer haben noch etwas Material, sind also nicht abgefahren. Ich fuhr dann knappe 20km mit fett leuchtender Warnmeldung nach Hause. Dort nahm ich die Tupperware ab, und richtig geraten, der Seilzug war vorne wieder ausgehängt.

Nun ist es ja nicht sonderlich schwierig, den Zug wieder einzuhängen, aber beim Funktionstest bemerkte ich, dass zwar das Anziehen der Parkbremse gut funktionierte - beim Lösen aber hängte sich der Zug fast wieder aus, und zwar deswegen, weil die Feder am Mechanismus der hinteren Bremse es nicht schaffte, den Zug wieder nach hinten zu ziehen. Er klemmte. Mit Caramba und etwas Geduld bekam ich den Zug wieder halbwegs ordentlich gängig, so dass ich nach anderthalb Stunden die Verkleidungen wieder montieren konnte. So weit, so gut.

Ich frage mich halt nur, was da wohl in den Wochen vorher an der hinteren Bremse passiert ist, wenn der Zug immer schwerer ging von Mal zu Mal. Ob die Bremsklötze wohl die ganze Zeit ein wenig an der Scheibe geschliffen haben? Ob das wohl den raschen Verschleiß damals in Frankreich schon verursacht hatte?

Ich werde das jedenfalls mal genauer im Auge behalten und über den Winter auch mal prophylaktisch den Zug tauschen (für den Spyder opfere ich doch gern meine knappe Freizeit...). Hat sonst noch jemand diese Erfahrung mit einem klemmenden Zug gemacht?

Viele Grüße
OlliMK

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Winni
29.11.2016, 09:53
Hallo Olli,

ja ich hatte bei meiner 2008er RS dieses Problem auch schon 2x. Und das obwohl ich nach dem ersten Mal mal die Parkbremse praktisch gar nicht mehr benutzt habe um das Problem zu vermeiden. Bei der auch von dir beschriebenen Ursache liegt es natürlich auch nahe dass es gerade deswegen dann wieder passiert ist......
Und 3x dürft ihr raten wo es dann beim 2. Mal passierte........ beim TÜV natürlich als er die Finktion prüfen wollte :-((

SpeedFlap
29.11.2016, 14:51
Die Parkbremse ist ein Wartungspunkt alle 5000 bzw. 7500km. Da sollte es auffallen, wenn ein Seilzug bzw. seine Rückstellung schwergängig ist.
Bei Wenigfahrern und solchen Sachen, wo auch Zeit und Korrosion eine Rolle spielt, müsste dann die Jahreswartung das aufgreifen.

Ich bin auch beim Auto ein notorischer Handbremsen-Nichtnutzer. Einmal auf dem Weg zum TÜV hab ich bei rollendem Wagen die Handbremse gezogen um die Beläge freizuschleifen... Mit einem lauten Knall hat sich das ganze Gedöns zerlegt. Bin ich halt umgekehrt...

Barbarossa
29.11.2016, 15:35
... wobei man vielleicht anmerken sollte, dass die Parkbremsens eines Spyder RT und die eines 2008er GS sich fundamental voneinander unterscheiden! In den Anfangsjahren gab es beim GS ein Problem mit der Rückholfeder am Fußbremshebel. Das wurde durch ein Update (stärkere Feder) behoben. Seitdem funktioniert das System eigentlich einwandfrei!

Gruß,
Alex

Ausgetreten
30.11.2016, 05:35
Hallo

Alex da muss ich dir leider wiedersprechen, bei den alten RS/GS SE5 ist das Problem noch immer mit der Handbremse :blue:

Barbarossa
30.11.2016, 05:45
Handbremse? Reden wir immer noch von der gleichen Sache? Ich hatte es von der Feststellbremse, die per Fuß betätigt wird!

Also zumindest da gibt es bei mir keinerlei Probleme mehr. Zu Beginn hatte ich des öfteren Schwierigkeiten, die Bremse zu lösen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Auch das ständige Nachstellen hab ich nicht mehr. Wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich die Parkbremse schon seit mehreren 1000 km nicht mehr nachstellen müssen.

Solange die Federn korrekt eingehängt sind und alles gut geölt (nicht gefettet!!!) ist, gibt's da nichts auszusetzen!

Gruß,
Alex

Ausgetreten
30.11.2016, 06:35
Hi Alex

beim SM5 ist alles in Ordnung, da gibt es keine Probleme :encouragement:

Das System beim SE5 ist fast gleich, aber trotzdem gibt es dort noch immer Probleme mit der Fuß/Parkbremse :blue:

Hatte schon mehrere in der Werkstatt und konnte nicht wirklich den Fehler finden :concern: repariert ja aber warum Sie nach relativ kurzer Zeit wieder spinnt keine Ahnung. Noch nicht :whistle:

Barbarossa
30.11.2016, 06:45
Stimmt, da gibt's ja noch ein SE Getriebe?! Das habe ich als passionierter "Schalter" fast verdrängt ... :witless:

Gruß,
Alex

SpeedFlap
30.11.2016, 10:20
Wo ist beim SE ein Unterschied?
Könnte mir vorstellen, dass da die Feststellbremse einfach viel häufiger benutzt wird.
Hab aber nie einen gefahren, wie ist das: Gang drin und Zündung ausmachen, dann ist doch die Kupplung getrennt und kein Kraftschluss zum Motor beim Parken?

Ausgetreten
30.11.2016, 12:36
Hallo

die Kupplung trennt automatisch, deshalb muss immer die Bremse getreten/gedrückt werden beim SE, egal welches Modell.

Denke dass die alten durch den vielen Gebrauch einfach dieses Problem haben, kann es aber noch nicht sagen

OlliMK
30.11.2016, 13:41
Richtig, die Parkbremse (beim RT-S elektrisch betätigt) ist bei den SE-Modellen das einzige Mittel, um das Wegrollen des Fahrzeugs zu verhindern. Das Einlegen eines Ganges bringt hier nichts, da der Fliehkraftmechanismus der Kupplung den Kraftschluss bei stehendem und leer laufenden Motor trennt.

Die Werkstatt meines Vertrauens in Olpe hat auch dazu geraten, a) die Feineinstellung der Parkbremse dem Verschleiß der hinteren Bremsklötze anzupassen und b) den schwergängigen Bremszug gegen einen neuen auszutauschen. Da die Beläge hinten jetzt eh bald fällig sind, habe ich auf diese Weise ja wieder eine schöne Aufgabe für den Winter ;-)

OlliMK
30.11.2016, 13:44
Die Parkbremse ist ein Wartungspunkt alle 5000 bzw. 7500km. Da sollte es auffallen, wenn ein Seilzug bzw. seine Rückstellung schwergängig ist.
...

Es SOLLTE auffallen, aber da man es nicht sehen kann, stelle ich mir das in der Realität schwierig vor. Solange der Zug nur etwas schwergängig ist, aber die Bremse sich noch betätigen und lösen lässt, kannst du die Schwergängigkeit eben nicht feststellen - gerade weil der Mechanismus beim RT(-S) elektrisch betätigt wird und nicht per Hand/Fuß.

SpeedFlap
30.11.2016, 13:58
Hm. Entsteht diese Schwergängigkeit dann hinten?

Mir fällt grad auf, dass BRP ab 2011 am Bremssattel diese Drehscheiben statt der alten Hebel verbaut hat. Haben sich wohl was dabei gedacht. Das sieht mir wesentlich langlebiger aus, weil der Seilzug an der Austrittshülse nicht mehr mit Knickwinkel reibt sondern immer gerade rausläuft und tangenzial an der Scheibe entlang.

Claus

OlliMK
30.11.2016, 14:13
Die Schwergängigkeit besteht IM Seilzug. Der Drehscheiben-Mechanismus läuft einwandfrei, aber die Kraft der darin eingebauten Rückholfeder reicht dann bei schwergängig werdendem Zug irgendwann nicht mehr aus, um beim Lösen der Bremse das Seil zu ziehen.

Du musst es dir so vorstellen:

- Beim Anziehen der Bremse wird nach Betätigen der Taste oben am Cockpit ein Elektromotor aktiv, der vorne unter der rechten Seitenverkleidung sitzt. Er dreht eine Seilscheibe vorwärts, dadurch wird das Bremsseil gezogen. Hinten an der Bremse wird dadurch die Seilscheibe im Uhrzeigersinn gedreht und dadurch wird dann über ein Steilgewinde der Bremskolben betätigt und so die Bremsklötze gegen die Scheibe gedrückt. Der Motor stoppt, sobald das Seil "stramm" ist - ich nehme an, dass dies über einen Anstieg der Stromstärke detektiert wird, wenn die vordere Seilscheibe auf Block geht.

- Beim Lösen der Bremse dreht sich die vordere Seilscheibe in die andere Richtung und entspannt das Seil. Die hintere Seilscheibe hat eine Rückholfeder - dadurch zieht sie das Seil zurück und löst gleichzeitig die Bremse.

- bei mir war der Zug eben so schwergängig geworden, dass das Anziehen mit der Kraft des Elektromotors zwar noch funktionierte. Beim Lösen kam es dann halt irgendwann dazu, dass sich die vordere Seilscheibe zwar zurück drehte und das Seil entspannte - aber die hintere Scheibe bzw. deren Rückholfeder hatte zu wenig Drehmoment, um das Seil zu ziehen, so dass es sich vorne zwischen der vorderen Seilscheibe und der Austrittshülse knubbelte. Dann ist es möglich (und bei mir eben eingetreten), dass das Seil VORNE aus der Seilscheibe springt. Beim nächsten Anziehen erkennt das System dann keinen Anschlag mehr und geht auf Störung.

Ich vermute aber nach wie vor, dass schon seit einer Weile durch die Schwergängigkeit des Zuges die Bremse nicht mehr komplett gelöst wurde und darum die Klötze permanent mit leichtem Druck an der Scheibe lagen, ansonsten kann ich mir den Verschleiß nicht so recht erklären.

Also: Seilzug tauschen, Klötze tauschen, alles richtig einstellen, beobachten. Das ist der Plan.

SpeedFlap
30.11.2016, 14:38
Ist schon komisch, wenn du vorne und hinten Seilscheiben hast. Da kann normal nicht viel schiefgehen.
Wenn du das Zugseil dann draussen hast, wird es dir seine Lebensgeschichte erzählen. Knickmarken, Schleif- und Korrosionsspuren zeigen dir genau die Stelle, wo im Zugrohr oder seiner Verlegung der Wurm ist.

OlliMK
02.12.2016, 09:11
Nun, an der Verlegung wurde ja nie etwas geändert oder gefummelt, und geknickt ist es auch nicht. Einfach festgegammelt.