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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Optimaler Drehzahlbereich des Rotax 990



Barbarossa
23.04.2013, 17:17
Hallo,

da ja offensichtlich noch Gesprächsbedarf bzgl. dieses Themas besteht, habe ich dafür einen eignen Thread aufgemacht. Ausgangspunkt der Diskussion war das unterschiedliche Verhalten von Semi-Automatik und Schaltgetriebe was die Schaltzeitpunkte (bzgl. der Drehzahlen) angeht.
Und das war meine Antwort:

"Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass es sich beim Rotax 990 um einen Motorradmotor handelt - nicht um einen PKW Motor. Man sollte es daher mit dem niedertourig fahren (< 3000 U/min) nicht übertreiben. Der Rotax ist für einen V2 recht drehfreudig und es ist überhaupt kein Problem, das verfügbare Drehzahlband voll auszunutzen."

Einem Spyder-Kollegen wurde das niedertourige Fahren bereits zum Verhängnis: Link zum Thema ins Spyderfahrer-Forum (http://www.spyderfahrer.de/portal/index.php?topic=2244.0). Falls jemand dort nicht angemeldet sein sollte, hier eine kurze Zusammenfassung: Nach der TÜV Prüfung hatte der Spyder RT auf einmal keinen Vortrieb mehr. Nach langem hin und her hat sich herausgestellt, dass Kupplungslamellen gebrochen waren. Fehlerursache lt. BRP-Techniker : "Anhand der gebrochenen Lamellen kann man von einer Vorschädigung sprechen und einer thermischen Überbelastung, welche zum Bruch der Lamellen führte, die Spyder wurde zudem zu oft im untertourigem Bereich gefahren, wodurch die Kupplung sehr stark beansprucht wurde." ==> 0000-1999 = 22,06%, 2000-3999 = 57,96%, 4000-5999 = 20,23%, 6000-7999 = 00,02% und 8000-9999 = 00,00%.

Ich sage ganz bestimmt nicht, dass man den Rotax immer voll ausdrehen soll, aber ein bisschen mehr Drehzahl ab und zu schadet keinesfalls ... ;-) Ich habe mir auch angewöhnt, beim Spyder etwas später zu schalten ...

Gruß
Alex

schimi25
23.04.2013, 17:37
Diese Aussage von BRP möchte ich gerne Schriftlich haben ! Den das kann nicht wirklich deren ernst sein. Wenn der Motor sich mit 2500 U/min Fahren lässt dann muss er das auch aus halten und zwar Ohne Probleme !

zigeuner
23.04.2013, 19:03
Hallo Barbarossa,

vom Händler habe ich mit auf den Weg bekommen, dass ich in der Einfahrphase den Motor möglichst nicht so viel über 4.000 Touren drehen sollte. Na ja, die Versuchung wurde aber bald zu groß und vom Gefühl her würde ich auch sagen, dass sich der Motor in höheren Drehzahlen (> 3.000) wohler fühlt. Grundsätzlich würde ich im Geschwindigkeitsbereich 70 bis 90 km/h wohl auch eher nicht im 5. Gang fahren.

Gruß
zigeuner

red-devil
23.04.2013, 21:00
Hallo Zigeuner!naja,da sagt wahrscheinlich jeder was anderes.Mir wurde gesagt,die ersten 1000km sollen die ersten 3Gänge nicht über ca 5 bis 6000 Touren gezogen werden.Zur Automatik muss ich sagen,das ich eigentlich einen Schalter wollte,da ich vom Motorrad komme,sie nicht mehr missen möchte. Beides hat vor und nachteile,bei 2500 Touren in den 2. zu schalten,fällt mir schon schwer. ;-) und mit 90zig im 5.Geht auch beim automat,aber ich gebe da Alex recht,es ist ein V2 und er fühlt sich denke ich mam wohler,wenn man ihn bissi ran nimmt.muss ja nicht übertrieben werden.Aber die Aussage,von BRP kann ich auch nicht nachvollziehen,dann Hätten die es in der Bedienungsanleitung verständlich machen sollen,oder müssen... Gruss Uwe

Rainer
24.04.2013, 21:04
Hallo zusammen,

die Auskunft von BRP kann ich auch nicht verstehen.

Mir ist klar, daß sich bei 25oo Touren sich nicht die Welt tut, aber gleich ein Motorschaden.

Gruß Rainer

Barbarossa
25.04.2013, 07:09
Hallo,

ich denke, man kann nicht generell sagen, dass Drehzahlen um 2500 U/min dem Motor schaden - solange der Motor rund läuft! Sollte der Motor allerdings unter die Mindestdrehzahl fallen und anfangen zu stottern, könnte ich mir schon vorstellen, das der Motor (speziell die Lager) durch die verstärkten Vibrationen Schaden nehmen könnte. Puh, das war vielleicht ein Konjunktiv zu viel ;-)

Ich für meinen Teil versuche jedoch, diesen Drehzahlbereich zu meiden. Ich empfinde Drehzahlen ab 3500 U/min als angenehm.

Um 6000 U/min hat der "alte" GS Motor dann eine Resonanzdrehzahl (Frequenz der Umdrehung == Eigenfrequenz des Motors), die man absolut vermeiden sollte. Das ergibt sich aber eigentlich von selbst. Das Fahrgefühl bei Resonanzdrehzahl ist so unangenehm, dass man unwillkürlich vom Gas geht, oder weiter beschleunigt, um dem Problem aus dem Weg zu gehen.

Und von der Resonanzdrehzahl geht's dann ungehindert bis zum Drehzahlbegrenzer ;-) Was ich damit sagen will: Man kann schon mal richtig Gas geben, z.B. für einen Überholvorgang; das macht dem Motor gar nichts aus. Voraussetzung: Er ist auf Betriebstemperatur!

Zum Schluss noch ein Leistungsdiagramm (http://www.motorrad-amann.de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics%2Fcan_am_spyder_tuning_stufe1_ diagramm.jpg&width=800m&height=600m&bodyTag=%3Cbody%20style%3D%22margin%3A0%3B%20backg round%3A%23fff%3B%22%3E&wrap=%3Ca%20href%3D%22javascript%3Aclose%28%29%3B% 22%3E%20%7C%20%3C%2Fa%3E&md5=fa5cdd3588333806ed831bbb4eb345ff) (die grüne Kurve entspricht dem Originalzustand des Rotax 990 im GS/RS). Hier kann man sehen, dass im Bereich von ca. 5000 - 8000 U/min das max. Drehmoment anliegt. Und da geht der Spyder mal richtig gut ... :cooler:

Gruß
Alex

Guido
25.04.2013, 11:29
Hallo
auch ich hatte schon Probleme mit der Kupplung mußte getauscht werden war Teuer.
Man hat mir dann gesagt das ich untertourig fahren würde.
Die Spyder braucht also hohe Drehzahlen besonders zum schalten bei der Automatic.

OlliMK
25.04.2013, 15:13
Um nochmals auf die Vorschädigung der o.g. Kupplung durch thermische Belastung einzugehen: das Histogramm der Drehzahl-Bereichs-Nutzung (57,96% zwischen 2000 und 3999 1/min) ist nicht richtig interpretiert worden. Das Problem ist nicht die Motordrehzahl, sondern es ist die Frage, ob die Anfahrkupplung Schlupf hat oder nicht. Bei den SM5-Modellen hat es der Fahrer / die Fahrerin Sinne des Wortes selbst in der Hand, die Kupplung beim Anfahren wenig oder stark schleifen zu lassen und wenn man schleifen lässt, dann ist noch die Frage, wie groß die Reibleistung ist, die dabei in Wärme umgesetzt wird statt in Vortrieb.

Beim SE5 kann man das nur begrenzt beeinfluss, und da liegt der Hund begraben: irgendwo zwischen 2000 und geschätzten 2800 1/min stellt die Anfahrkupplung den Kraftschluss her. Bis zum vollständigen Kraftschluss wird ein Teil der Motorleistung eben in Wärme umgesetzt, das ist nun mal das Arbeitsprinzip einer Reibungskupplung. Oberhalb dieser Drehzahl ist der Schlupf dann aber vernachlässigbar klein (er erreicht nie den Wert 0), so dass dann alle Drehzahlen oberhalb des Kuppelpunktes genutzt werden können. So funktioniert eine Kupplung, auch bei Bombardier. Es ist weiter oben schon korrekt angemerkt worden, dass der Hersteller einen Hinweis in der Anleitung zwingend geben müsste, wenn es wider Erwarten technische Gründe gibt, die das Nutzen bestimmter Drehzahlen unmöglich machen. Das hatte ich in einem anderen Beitrag auch schon mal betont.

Es ist aber nun mal so, dass es Fahrsituationen gibt, in denen man mit einem SE5 für längere Zeit in genau diesem Drehzahlbereich fährt, in der die ANfahrkupplung gerade halb eingekuppelt ist, also Schlupf hat. Z.B. beim Kriechen im Stau. Oder neulich bei mir daheim, da befuhr ich eine steile enge Straße und musste wegen Schlaglöchern - mit denen ich in der Größe niht gerechnet hatte, so langsam fahren, dass ich bestimmt 300m mit stark schleifender Anfahrkupplung fahren musste. Ich denke, dass dabei auch sehr viel Wärme entstanden ist, und dass mich das ein gutes Stück Lebensdauer gekostet hat. Wenn es also irgend möglich ist, sollte man solche Situationen tunlichst vermeiden.

Ansonsten spricht aber technisch nunmal nichts belastbares dagegen, alle Drehzahlen zwischen Kuppelpunkt und Nenndrehzahl beliebig und je nach Vorliebe zu nutzen.

Grüße,
OlliMK

Rainer
25.04.2013, 20:40
Hallo zusammen,

Sagen wir mal die 3000 Touren sollten nicht unterschritten werden.

Heute Nachmittag habe ich eine Runde von ca. 100 Km gedreht und auf die Drehzahl geachtet.

In Ortschaften kann man mit dem RT und Schaltung im dritten Gang fahren.

Falls es eng wird geht man halt in den zweiten und wenn das Bäuerle Mist ausfährt mit 25 Km/h sogar in den ersten Gang.

Ansonsten bockt der Spyder und es stinkt trotzdem.

Man muß halt ein paar mal öfter schalten, aber das ist auch nicht schlimm.

Kreisverkehre mag er im zweiten Gang auch nicht, das habe ich letztes Jahr schon spitz gekriegt.

Auf der Landstraße kann man ab 70 ohne weiteres in den fünften Gang gehen, denn dann hat er bereits knapp über 3000 Touren und ab 90 über 4000.

Also so untertourig war ich doch nicht unterwegs.

Gruß Rainer

schimi25
25.04.2013, 21:14
Also meiner Ruckt null bis er dann selber einen Gang wieder zurück schaltet. Was ja bei ca. 2500 U/min ist. :D

Rainer
26.04.2013, 20:26
Hallo schimi

ich fahre mit Schaltung über weniger als 2000 Umdrehungen mag er nicht.

Denn hinter dem Mistkarren muß ich den ersten Gang.

Gruß Rainer