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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rückfahrscheinwerfer am Spyder



zampano
26.06.2011, 20:40
Hallo Spyderbastler.

Hat schon jemand von euch am Spyder einen Rückfahrscheinwerfer angebracht und könnte mir da Tips geben.
Ich würde einen Rückfahrscheinwerfer dringend benötigen, da ich meinen Syder in einer finsteren Garagennische abstellen muss,
in welche ich nur rückwärts reinfahren kann.

Gruß aus Wien
Christian

zampano
26.06.2011, 21:15
Hi Nane Steff,
das mit dem Licht in der Garage ist nicht möglich, da es eine Gemeinschaftsgarage ist und ich gerade noch das letzte Plätzchen ergattert habe, welches kein anderer wegen der Finsternis wollte.
Was die Rückfahrscheinwerfer angeht, da gibt es so kleine runde Led-Blinker, die man auch mit weißen Leds bekommt. Die dann seitlich links und rechts am Heckfender im Bereich des Nummernschildes
angebracht werden.

Gruß aus Wien

Surfmeister2000
27.06.2011, 07:15
Da die Blinker angehen wenn der Rückwärtsgang eingelegt ist gibt es wohl ein Relais hierfür (falls es nicht elektronisch über die Steuereiheit läuft).
Am Relais einfach ans + Signal anschließen und schon haste was du möchtest. (Nicht das getacktete + verwenden)
Oder mach dir einfach nen Zusatzschalter irgendwohin fürs Rückfahrlicht.

Sag mal warum reicht zum Rückwärtsrangieren im Dunkeln nicht das blinken der Blinker aus ?

Barbarossa
27.06.2011, 13:28
Hallo Zampano,

wenn du dich nicht wirklich gut in moderner Motorsteuerung auskennst, sehe ich keine Möglichkeit, den zusätzlichen Rückfahrscheinwerfer automatisch beim Einlegen des Rückwärtsganges zu aktivieren. Da der Spyder bekanntlich ab Werk keinen Rückfahrscheinwerfer hat, gibt's auch nirgends ein einfaches Steuersignal das man "anzapfen" könnte:

Die Information, dass der Rückwärtsgang eingelegt ist, kommt vom GBPS (Gearbox Position Sensor ==> Getriebesensor). Dieses Signal liegt am ECM (Engine Control Module ==> Motorsteuerung) an. Dieses wiederum ist via CAN oder K-Line mit dem CL (Cluster ==> Kombiinstrument) verbunden. Das Kombiinstrument ist dann für die komplette Signalverarbeitung bzw. deren Ausgabe zuständig.

Falls du dieses Rückfahrlicht wirklich brauchst, würde ich empfehlen, einen weiteren Schalter am Fahrzeug zu verbauen. Die benötigte Spannung würde ich an der Kennzeichenbeleuchtung abgreifen. Bei Verwendung von LED-Leuten sollte der zusätliche Stromfluß unproblematisch sein.

Gruß
Alex

zampano
27.06.2011, 21:54
Hallo Alex,

danke für deinen Beitrag. Genau das wollte ich wissen. Ist auf herkömmliche Art also nicht möglich. Was die Elektrik betrifft habe ich auch schon eine Idee. Ansteuerung von zwei Relais über die Warnblinker damit gewärleistet ist, dass der Rückfahrscheinwerfer auch nur dann angeht, wenn beide Blinker gleichzeitig leuchten. Die Stromversorgung für den Rückfahrscheinwerfer, kommt über ein weiteres Relais von der Kennzeichenbeleuchtung, damit ist die Warnblinkfunktion bei ausgeschalteter Zündung ohne Rückfahrscheinwerfer möglich. Werde mal einen Schaltplan zeichnen, ob es so funktionieren kann.

Gruß aus Wien
Christian

Barbarossa
28.06.2011, 14:39
@ Steffen:

Da ist nichts Besonderes dabei: Ich habe mir vor einiger Zeit das Reparaturhandbuch besorgt. Dort sind auch die ganzen Schaltpläne mit dabei - leider in einer recht schlechten Qualität. Dann muss man nur noch 1 und 1 zusammenzählen.

Beruflich habe ich nicht direkt was mit Motorsteuergeräten zu tun. Ich bin eher im Gebiet "Infotainment-Systeme im automotiven Bereich" tätig. Das ist ja fast das selbe ;-) - ein Steuergerät bekommt diverse Eingangssignale, verarbeitet diese und steuert irgendwelche Ausgänge.

@ Christian:

Ich würde mal folgendes probieren: Die Schließer zweier Relais in Reihe schalten. Die Spulen dieser Relais jeweils durch ein rechtes und ein linkes Blinkersignal ansteuern. Jetzt wird also ein Signal durch die Relais geleitet, wenn beide Blinker aktiv sind. Das Problem ist jedoch, dass in den Blinkpausen dieses Signal wieder gesperrt wird. Daher muss das Signal in der aktiven Phasen mit einem Kondensator gepuffert werden um die passiven Phasen zu überbrücken. Dieses gepufferte Signal dient nun wieder herum der Ansteuerung eines weiteren Relais. Mit diesem wird dann die Betriebsspannung für den Rückfahrscheinwerfer geschaltet.

Die Größe des Pufferkondensators hängt maßgeblich von der Art des verwendeten Relais (Spulenwiderstand) ab. Ich denke jedoch, dass man mit 4700µF/20V hinkommen sollte. Zur Not kann man auch mehrere dieser Kondensatoren parallel schalten um die Kapazität zu erhöhen.

Um die zusätzliche Strombelastung so gering wie möglich zu halten, sollten Relais mit einem hohen Spulenwiderstand (> 250 Ohm) verwendet werden. Da in diesem Fall keine hohen Leistungen zu schalten sind, sind KFZ-Relais wegen ihres geringen Spulenwiderstandes (< 90 Ohm) nicht geeignet.

Achtung: Ein Eingriff in die Elektronik eines Fahrzeugs kann weitreichende Folgen haben. Sämtliche Eingriffe geschehen auf eigene Gefahr!

Gruß
Alex

zampano
28.06.2011, 22:11
Hallo Alex,

genau das ist mein Plan zu diesem Thema.
Relais 1 angesteuert durch Blinker links, schaltet über Arbeitskontakt Plus-Spannung für Spule von Relais 3. (Plus von Kennzeichenbeleuchtung).
Relais 2 angesteuert durch Blinker rechts, schaltet über Arbeitskontakt Minus-Spannung für Spule von Relais 3. (Minus von Kennzeichenbeleuchtung)
Somit ist gewärleistet, dass Relais 3 welches den oder die Rückfahrscheinwerfer über die Spannung der Kennzeichenbeleuchtung schaltet,
nur dann arbeitet, wenn beide Blinker gleichzeitig arbeiten.
Elko möglichst groß um die Dunkelphase der Blinker zu überbrücken. Kann eventuell mit einem Hochohmigen Poti angepasst werden.
Wenn nun die Zündung aus ist, ist auch keine Spannung für die Kennzeichenbeleuchtung da, (somit auch nicht für Rüchfahrscheinwerfer)
und die Warnblinkanlage arbeitet normal wie gewohnt.
Da dies kein Eingriff in die Elektronik, sondern nur in die Elektrik (Stromdieb bei Blinker und Kennzeichenbeleuchtung) ist, sollte das störungsfrei funktionieren.

Gruß aus Wien
Christian

zampano
12.07.2011, 21:48
Hallo Tüftler
Bin nun endlich zeitmäßig in der Lage, meine Erfahrung mit der Konstruktion und dem Einbau meiner Rückfahrlichter zu berichten.
Die Antworten von Barbarossa waren sehr zielführend, zumal ich nun genau wusste, wie ich vorgehen musste.
Für den Einbau war nicht nur die finstere Garage ausschlaggebend, für mich war das ganz einfach ein Sicherheitsaspekt. Ich wohne in Wien, dort herrscht permanent Parkplatznot. Wenn man nun endlich einen Parkplatz findet, sind die Meisten so klein, dass man nur rückwärts einparken kann. Man blinkt, um dem nachkommenden Verkehr anzuzeigen, dass man da hinein will, bleibt stehen und plötzlich schaltet man mit dem Rückwärtsgang die Warnblinkanlage ein. (der Nachkommende weiß in den wenigsten Fällen, dass nun der Retourgang eingelegt ist). und ärgert sich, (wieder so ein Trottel, der trotz Parkplatz in 2. Spur stehen bleibt und die Warnblinkanlage einschaltet).
Nächster Fall: Man möchte aus einem Schrägparkplatz rückwärts ausparken. Nehmt euch nun selber bei der Nase: Wer denkt sich was dabei, wenn er im Fließverkehr an Schrägparkern vorbei fährt und einer der geparkten Fahrzeuge hat die Warnblinkanlage an. Man denkt sich gar nichts dabei und fährt meist unaufmerksam vorbei. Wenn nun ein Fahrzeug die Rückfahrlichter an hat, kann man sich fast sicher sein, der will da raus, bleibt stehen oder fährt vorsichtig vorbei.
Dies waren nun primär meine sicherheitsrelevanten Gedanken zum Rückfahrlicht.
Ich habe nun wie vorher schon beschrieben die Variante mit den 3 Relais (6-24V 720 Ohm) und dem Elko (2200 yf 20V) gewählt. Der Elko hält die Spule des 3. Relais ca 3 Sekunden lang. Kostenpunkt 18 Euro incl. Lochrasterplatine und Gehäuse. Alle Stromabzweigungen (gelötet und geschrumpft) sowie der Einbau der Schaltung geschahen unter dem Spritzschutz des Hinterrades. Ich musste lediglich ein 2-poliges Kabel unter der Kabelabdeckung der Schwinge zum Kennzeichen führen, wo ich die beiden Rücklichter befestigte.
Habe mir im gleichen Arbeitsschritt auch die Kennzeichenhalterung geändert und statt der originalen Kennzeichenleuchte ein komplett neues Led-Rücklicht mit Bremslicht montiert. (alles E-geprüft). Die Rückfahrlichter sind E-geprüfte Led-Blinker in verchromten Metallgehäuse mit weißem Glas und orangen Led-Einsätzen. Diese habe ich entfernt und durch weiße SMDLed-Glassockellampen ersetzt. Die ganze Schaltung nimmt im Betrieb incl. der Rücklichter gerade mal 2 Watt auf, was jede Elektronik wegsteckt.
Schaut euch die Bilder an. Ein Bild der Verdrahtung ist auch dabei.

Gruß aus Wien
Christian

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Barbarossa
13.07.2011, 07:21
Hallo Zampano,

zuerst mal herzlichen Glückwunsch zur überaus gelungenen Realisierung des Projekts. Es gibt vielleicht noch eine Kleinigkeit, um die Sache 100%ig rund zu machen: Eine Freilaufdiode zum Schutz gegen induzierte Ströme:

Beim Abschalten der Spannung an der Spule des Relais "versucht" diese, die Spannung aufrecht zu erhalten und induziert einen Strom, der dem ursprünglichen Strom entgegenwirkt. Um diesen Strom gleich im Keim zu ersticken, wird der Spule des Relais eine Diode in Sperrichtung parallel geschaltet, d.h. die Kathode der Diode kommt an die positiven Eingang (spannungsmäßig) der Spule.

Wenn nun das Relais betätigt wird (Spannung liegt an der Spule), passiert nix: Die Diode sperrt - lässt keinen Stromfluß zu. Beim Abschalten der Spannung versucht nun die Spule einen Strom zu induzieren. Da dieser aber negativ ist, wirkt jetzt die Diode wie ein Kurzschluß - sie ist leitend. Wenn also kein Strom fließen kann, kann auch keine Spannung entstehen und alles ist im grünen Bereich!

In diesem Fall hier würde eine Diode vom Typ 1N4148 ausreichen.

Gruß
Alex

zampano
13.07.2011, 19:22
Danke Alex,

es stimmt schon, mir ist aufgefallen, dass beim Test, als ich die Blinker händisch an einer Autobatterie simuliert habe und die blanken Drähte in der Hand hatte, ich jedes Mal einen kleinen Stromschlag bekommen habe. Werde die Dioden gleich einbauen.

Gruß aus Wien
Christian